Lettland: Russischsprachige Einwohner protestieren gegen Bildungsreform

  06 April 2018    Gelesen: 1745
Lettland: Russischsprachige Einwohner protestieren gegen Bildungsreform

Etwa 1000 russischsprachige Einwohner Lettlands sind nach der Entscheidung des Präsidenten Raimonds Vejonis, Russisch als Unterrichtssprache in allen Schulen des Landes vom Lehrplan auszuschließen, zum „Marsch der aufgebrachten Eltern“ im Zentrum von Riga gegangen.

„Wir bringen dem Präsidenten das ‚schwarze Zeichen‘, weil er einen Eid abgelegt hat, Präsident des ganzen Volkes von Lettland zu sein, und jetzt ist er mit seiner Entscheidung gegen einen Teil dieses Volkes vorgegangen“, sagte  eine Teilnehmerin der Protestaktion.

Anfang dieser Woche  hatte der lettische Präsident Raimonds Vējonis ein Gesetz unterzeichnet, das in den Schulen für nationale Minderheiten die Verwendung der Muttersprache sehr streng einschränkt. Demgemäß soll die Vorschulausbildung bilingual werden. Vom ersten bis zum sechsten Schuljahr bleibt die Möglichkeit einer zweisprachigen Ausbildung. Bis zur neunten Klasse müssen dann aber 80 Prozent der Fächer und vom zehnten bis zum zwölften Schuljahr bereits alle in Lettisch unterrichtet werden.

Die Verwendung der Muttersprache wird auf Fächer begrenzt, die mit der Identität und Kultur der nationalen Minderheit verbunden sind. Die Übergangsperiode soll von 2019 bis 2021 dauern.

Vom Gesetz ist vor allem die russischsprachige Bevölkerung betroffen. Diese Sprache sprechen in Lettland 40 Prozent der Einwohner.

sputniknews


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