TANAP soll bald an das türkische Gasverteilungsnetz angeschlossen werden

  17 April 2018    Gelesen: 1589
TANAP soll bald an das türkische Gasverteilungsnetz angeschlossen werden

Das Projekt für die transanatolische Erdgasleitung (TANAP) wurde bereits um 93 Prozent abgeschlossen, sagte Saltuk Duzyol, Leiter des TANAP-Konsortiums, am 17. April auf einer Pressekonferenz in der türkischen Stadt Eskisehir, berichtet AzVision.

Er sagte, dass 1.340 Kilometer der Pipeline bereits gebaut wurden, und fügte hinzu, dass TANAP im Juli 2018 an das nationale Gasverteilungsnetz der Türkei angeschlossen wird.

Er stellte fest, dass die TANAP-Aktionäre bereits 3,75 Milliarden Dollar von internationalen Finanzorganisationen erhalten haben, während mehr als 5,6 Milliarden Dollar für die Umsetzung des Projekts ausgegeben wurden. Die Gesamtkosten des TANAP-Projekts werden auf 8 Milliarden Dollar geschätzt, fügte er hinzu.

Die TANAP ist ein zentraler Bestandteil des Energie-Großprojektes „Southern Gas Corridor“, mit dem Gas aus Aserbaidschan nach Europa geleitet werden soll. Die EU-Kommission hofft, das Projekt als Gegengewicht zur bislang dominierenden Gasversorgung aus Russland aufbauen zu können. Vor diesem Hintergrund ist auch ihr Widerstand gegen das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 in der Ostsee zu verstehen, mit dem russisches Gas nach Deutschland geleitet werden soll. US-amerikanische Anbieter von Flüssiggas versuchen zudem, ihre Marktmacht in Europa zu verstärken.

Zum Southern Gas Corridor gehören die bereits aktiven oder geplanten Öl- und Gasprojekte Shah Deniz 2, das Sangachal Terminal, die Südkaukasus-Pipeline (SCPX), die Trans Anatolian Pipeline (TANAP), die Trans Adriatic Pipeline (TAP) und das italienische Gasfernleitungs-Netzwerk. Das geht aus der offiziellen Webseitedes Projekts Trans Adriatic Pipeline hervor.

Der SGC ist etwa zu 80 Prozent fertiggestellt. Der erste Gasstrom für Europa wird für 2020 erwartet. Da der europäische Gasverbrauch in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist und die EU ihre Gasimporte diversifizieren will, setzt sie auf den SGC. Doch auch Aserbaidschan wird durch den Gasexport nach Europa profitieren, denn der Gassektor Aserbaidschans macht 45 Prozent seines BIPs und 75 Prozent seiner Staatseinnahmen aus.

Adil Shamiyev


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