GIs ziehen in den Wahlkampf: Warum Trump den Truppenabzug aus Syrien verheißt

  19 April 2018    Gelesen: 1627
GIs ziehen in den Wahlkampf: Warum Trump den Truppenabzug aus Syrien verheißt

Die restlichen zweieinhalb Jahre bis zu den nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA werden vergehen wie im Flug. Für den derzeit amtierenden US-Präsidenten wäre es kein guter Start ins Wettrennen um die zweite Amtszeit, wenn er zu den Wählern als Feldherr sprechen müsste, dessen Truppen sich im syrischen Sand festgelaufen haben.

Dauerhafte, wenn auch relativ geringe Verluste des Truppenkontingents und Ausgaben in Milliardenhöhe für einen Krieg im fernen, unbekannten Syrien kommen beim Wahlvolk nicht gut an. Strategisch günstiger wäre es, der Wählerschaft erzählen zu können, alle militärpolitischen Ziele der Vereinigten Staaten in Syrien seien durch das beherzt-heroische Vorgehen der US-Truppen erreicht worden.

Also geht das Weiße Haus rhetorisch schon einmal in Stellung: Regelmäßig lässt es verlauten, die Vereinigten Staaten hätten die radikalen Islamisten auf syrischem Bodennahezu vollständig zerschlagen. So konnte die Sprecherin des US-Präsidenten, Sarah Sanders, letzten Freitag bekräftigen, die Mission der USA bleibe unverändert. Der US-Präsident habe klar zu verstehen gegeben, „dass er will, dass die US-Truppen so bald wie möglich nach Hause zurückkehren“. Und: Die US-Regierung halte sich an die Vorstellung „der vollständigen Zerschlagung des IS* und der Schaffung solcher Voraussetzungen, die dessen Rückkehr nicht zulassen würden“.

Wie man die finanzielle Last dieser Mission – Trump bedauerte jüngst, die USA hätten sieben Milliarden US-Dollar innerhalb von 17 Jahren ausgegeben – zumindest teilweise auf die Verbündeten abwälzen könnte, hat man sich in Washington offenbar auch schon einfallen lassen.

Wie die renommierte Zeitung „The Wall Street Journal“ (WSJ) berichtet, bemüht sich die US-Regierung derzeit darum, ein panarabisches Truppenkontingent auf die Beine zu stellen, das die US-Truppen in Syrien (derzeit circa 2.000 Mann) ablösen und „die Stabilität der Lage im Nordosten Syriens nach der Zerschlagung des IS fördern“ könnte. Man munkelt, Trumps Sicherheitsberater John Bolton sei genau deshalb nach Ägypten gereist, um auszuloten, ob die dortigen Sicherheitskräfte dafür bereitstünden. Parallel dazu versucht Washington laut WSJ seine Freunde im Nahen Osten – Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate – davon zu überzeugen, Milliarden von Dollar bereitzustellen, um Nordsyrien zu helfen, und bitte auch Truppen dorthin zu entsenden.

sputniknews


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