In Wien hatte die Opec vor rund zwei Wochen beschlossen, die Obergrenze für die Ölproduktion nicht zu verändern. Die Opec könne keine einseitigen Entscheidungen treffen. "Entweder senken wir alle die Produktion, um den Preis zu verteidigen, oder wir müssen abwarten", ergänzte der Minister. Eine Veränderung der Fördermengen müsse mit den Nicht-Opec-Ländern koordiniert werden. Der Minister rechne zwar damit, dass sich der Ölpreis wieder erhole, das werde aber nicht schon "morgen" der Fall sein.
Zuvor hatte der saudi-arabische Ölminister Adel Abdul-Mahdi den Ölpreis als "zu niedrig" bezeichnet und die Hoffnung geäußert, dass dieser nicht mehr weiter fällt. Die Ölpreise würden "sicher wieder steigen. Die Frage ist nur wann. Wird es in der ersten Jahreshälfte 2016 sei oder 2017", sagte der Minister in Kairo.
Talsohle noch nicht erreicht?
Der Kampf der Förderländer um Marktanteile treibt den Ölpreis von einem Tief zum nächsten. Auch die Wachstumssorgen in und um China drücken den Preis. Der Irak und die USA zählen nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) zu denjenigen Öl produzierenden Staaten, deren Ausstoß am stärksten steigt. Der Irak hat die Ölförderung enorm angekurbelt, nicht zuletzt um den Krieg mit dem Islamischen Staat zu finanzieren.
Die Opec-Staaten fluten den Weltmarkt mit Öl, um Konkurrenten mit höheren Förderkosten aus dem Markt zu drängen. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Daher erwarten die Experten von Goldman Sachs, dass sich der Preis für die US-Ölsorte WTI 2016 auf 20 Dollar je Barrel (159 Liter) nahezu halbiert.
Aktuell kosten WTI und die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee mit rund 34 und etwa 37 Dollar so wenig wie zuletzt vor sieben Jahren. Mitte 2014 hatten beide noch oberhalb der 100-Dollar-Marke gelegen.
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