Der Ruhm Donald Trumps gründet auf amerikanischen Heldengeschichten. Trump erzählt, dass ihn Frauen wie Carla Bruni begehrt hätten, was Frauen wie Carla Bruni wuchtig dementieren. Trump vermeldet unermesslichen Reichtum, doch wahr ist, dass Trump sich mit seinen Casinos derart ruiniert hatte, dass er 1990 netto 295 Millionen Dollar Schulden hatte; Banken und Papa retteten ihn. Die größte Heldengeschichte handelt von Trumps Verhandlungsgeschick, doch auch diese Erzählung ist Quatsch, da Trump die Kunst des Deals niemals beherrschte. Er bezahlte als Geschäftsmann viel zu viel Geld für miese Immobilien und hat als Politiker keine Geduld. Er will nichts wissen. Er ist nicht vorbereitet, kann weder mit (langfristiger) Strategie noch mit (flexibler) Taktik etwas anfangen. Trump kann nur zerstören, und nur das tut er.
Das Klimaabkommen kündigte er auf, indem er einen "besseren Deal für Amerika" versprach, aber dem Versprechen folgte nichts, kein Plan, kaum Gespräche; in Trumps Washington existiert allein die Leere der Ablehnung des Obama-Erbes. Trump versprach, auch die Gesundheitsreform zu verbessern, aber die Details sind lästig, komplex... verdammte Details eben. Also ramponiert Trump auch diese Reform und schafft nichts Neues.
Nun das gleiche Spiel, auf der Weltbühne: das Atomabkommen mit Iran. Den "schlechtesten Deal der Geschichte" nannte es Trump, weshalb er den Ausstieg der USA vollzieht. Die Verhandlungen, 2015 erfolgreich beendet, waren ein Meisterstück internationaler Diplomatie, neue sind nicht vorbereitet. Was bedeutet der Schritt der USA?
Quelle : spiegel.de
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