Ein Detail lässt Schumachers Managerin unkommentiert

  22 Dezember 2015    Gelesen: 833
Ein Detail lässt Schumachers Managerin unkommentiert
Wie geht es Michael Schumacher? Die "Bunte" schreibt vom "Weihnachtswunder". Managerin Kehm dementiert und verrät erstmals Details zum Gesundheitszustand. Eine Aussage aber lässt sie im Raum stehen.
Der Jahrestag rückt unaufhaltsam näher: Am 29. Dezember jährt sich Michael Schumachers verhängnisvoller Skiunfall in den französischen Alpen zum zweiten Mal.

Die Zeitschrift "Bunte" zitierte anlässlich des traurigen Jubiläums einen "Vertrauten aus dem engsten Schweizer Umfeld" des Formel-1-Rekordweltmeisters mit den Worten: "Er ist sehr dünn. Aber er kann schon wieder ein bisschen laufen mithilfe seiner Therapeuten. Er schafft es, ein paar Schritte zu gehen. Auch seinen Arm kann er heben." Die Rede ist von einem "Weihnachtswunder".

Parallel lag an den Kiosken die aktuelle Ausgabe der "Bild", in der Managerin Sabine Kehm über "unverantwortliche Spekulationen" schimpft und harsch dementiert: "Leider werden wir zu der Klarstellung gezwungen, dass die Behauptung, Michael könne wieder gehen, nicht den Tatsachen entspricht." Das ist ein bemerkenswerter Kurswechsel in der Kommunikationsstrategie der ehemaligen Journalistin.

Spekulationen um Schumacher

Seit dem Unfall hatte Kehm die Öffentlichkeit sehr zurückhaltend über den Genesungsfortschritt des 46-Jährigen informiert, der nach Monaten im Koma inzwischen in seiner Villa am Genfer See behandelt wird. Stets hatte sie darauf gepocht, aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie keine Details zum Gesundheitszustand des langjährigen Ferrari-Piloten bekanntzugeben. Mal war von "Momenten des Erwachens" die Rede, mal von "kleinen Anzeichen, die Mut machen". Konkreter wurde die Managerin nicht.

Beinahe jede der knapp zwei Dutzend Medienmitteilungen, die sie im Laufe der vergangenen beiden Jahre verschickt hat, enthielt zudem den Hinweis: "Ich wiederhole, dass wir Spekulationen nicht kommentieren werden." Genau das hat sie nun erstmals getan: Schumacher kann auch zwei Jahre nach dem Unfall nicht wieder laufen.

Nebulöse Aussagen alter Freunde

Gleichzeitig lässt Kehm eine Andeutung fallen, die ihrerseits Anlass für Spekulationen bietet. Die Gerüchte führten dazu, so die Managerin, "dass viele Menschen, die ehrlich Anteil nehmen, sich falsche Hoffnungen machen". Noch im Frühjahr hatte sie gesagt: "Wir sind froh weiter sagen zu können, dass er Fortschritte macht, und ich sage das immer in Anbetracht der Schwere seiner Kopfverletzungen." Was denn nun?

Außerdem bemerkenswert: Eine zweite Aussage des Kronzeugen der "Bunten" lässt Kehm unkommentiert. "Michaels Gehirn ist seit dem Unfall schwer geschädigt. Er ist ein Pflegefall. Das wird auch so bleiben", heißt es in dem Artikel. Auf Anfrage der "Welt" wollte sich Kehm zu dieser Passage nicht äußern.

Erst vor einem Monat hatten sich Jean Todt, Ross Brawn und Flavio Briatore, Schumachers alte Weggefährten, binnen weniger Tage über den Rekordchampion geäußert. Der französische Präsident des Automobil-Weltverbandes hatte gesagt: "Michael kämpft immer noch." Brawn, sein letzter Teamchef bei Mercedes, erklärte hingegen: "Es geht langsam voran. Es gibt immer Hoffnung." Briatore verriet, dass er Schumacher seit dem Unfall noch nie besucht habe: "Ich will ihn so in Erinnerung behalten, wie ich ihn kannte."

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