Trump feuert Mitarbeiterin nach abfälliger Bemerkung über McCains Krebserkrankung

  06 Juni 2018    Gelesen: 1181
Trump feuert Mitarbeiterin nach abfälliger Bemerkung über McCains Krebserkrankung

"Es macht nichts, er stirbt sowieso": Diesen Satz soll Kelly Sadler aus dem Kommunikationsteam des US-Präsidenten über den schwerkranken Senator John McCain gesagt haben. Der hatte zuvor Trump kritisiert.

 

US-Präsident Donald Trump hat eine Mitarbeiterin gefeuert, die sich abfällig über den krebskranken Senator John McCain geäußert hatte. Kelly Sadler arbeite nicht länger im Präsidentenbüro, hieß es in einer knappen Erklärung von Vize-Regierungssprecher Raj Shah.


Medienberichten zufolge hatte Sadler im Mai zum Widerstand McCains gegen die zu diesem Zeitpunkt designierte CIA-Chefin Gina Haspel sagte: "Es macht nichts, er stirbt sowieso." Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses sagte dazu dem Sender CNN, Sadler habe einen Witz machen wollen, der missraten sei. Eine offizielle Entschuldigung des Weißen Hauses für die Bemerkung gab es aber nicht.

Die Nominierung Haspels für die Spitze des Auslandsgeheimdienstes hatte McCain abgelehnt, weil die 61-Jährige früher an einem Programm zur Inhaftierung und brutalen Vernehmung von Terrorverdächtigen in versteckten Gefängnissen im Ausland beteiligt war. McCain ist ein entschiedener Gegner der Folter - er war selber als Kriegsgefangener in Vietnam von den Vietcong gefoltert worden.

Der 81-jährige Republikaner McCain leidet an einem aggressiven Hirntumor. Er kämpft in seinem Heimatstaat Arizona gegen die Krankheit an und kann sein politisches Amt nur noch in sehr begrenztem Umfang wahrnehmen. Der Veteran des Vietnamkriegs und langjährige Senator genießt über die Parteigrenzen hinweg großes Ansehen (lesen Sie hier ein Porträt über ihn).

McCain ist ein harter Kritiker Trumps, ihr Verhältnis gilt als zerrüttet. Im Wahlkampf hatte sich Trump darüber mokiert, dass McCain als Kriegsheld gilt. Für ihn sei der Senator "kein Held", sagte Trump damals: "Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?" Trump hatte selbst einst den Wehrdienst umgangen.

spiegel


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