“WM-Baustellen in Katar auf beispielhaftem Niveau“

  29 September 2015    Gelesen: 689
“WM-Baustellen in Katar auf beispielhaftem Niveau“
In sieben Jahren soll der Fußball bei der WM in Katar rollen, das hat die Fifa so entschieden. Nicht nur an der Entscheidung, sondern auch an den Arbeitsbedingungen im Wüstenstaat gibt es viel Kritik. Doch ein Besuch in Doha zeigt: Es tut sich etwas in Katar.
Immerhin wissen wir jetzt das Datum: Vom 21. November bis 18. Dezember 2022 findet in Katar der "FIFA World Cup®" statt. Zu so viel Entscheidungsfreude ist die im Chaos versinkende Fifa dann doch noch in der Lage.

Aber wer kümmert sich derweil um die Situation der Migrantenarbeiter? Die Führungslosigkeit im Welt-Fußball muss schon deshalb schleunigst ein Ende haben, damit das Exekutiv-Komitee der Fifa sich für die notwendigen rechtlichen und tatsächlichen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in Katar einsetzen kann.

WM-Baustellen auf beispielhaftem Niveau

Dass in Katar etwas in Bewegung gebracht werden kann, konnte ich in Doha beim Besuch einer Stadion-Baustelle, bei der das Organisations-Komitee selber Bauherr ist, feststellen. Die Ausgestaltung der Arbeitssicherheit und die sozialen Rahmenbedingungen für die Arbeiter wurden gemäß der Standards der "Workers‘ Welfare Unit" auf ein beispielhaftes Niveau angehoben.

Erst wenn die neuen Standards auf diese Baustellen übertragen werden und statt des Kafala-Systems die Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO-Normen) gelten, ist wirklich etwas erreicht. Es ist Führungsaufgabe der Fifa, positive Entwicklungen anzuerkennen, um die Reformkräfte in Katar zu stärken, und zugleich mit Nachdruck weitere Fortschritte zu verlangen.

Katar lernt hinzu

Neben den unverzichtbaren menschenrechtlichen Aspekten kann dabei auch ein wirtschaftliches Argument ins Feld geführt werden: Mir wurde von ersten Erfahrungen mit den verbesserten Arbeitsbedingungen berichtet, die einen deutlichen Produktivitätszuwachs aufzeigen.

Ein gesundes, sicheres und den Einzelnen respektierendes Arbeitsumfeld nutzt nicht nur den Arbeitern selber, sondern auch dem Unternehmen.

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