Katar kündigt Finanzspritze für Türkei an

  16 Auqust 2018    Gelesen: 1112
Katar kündigt Finanzspritze für Türkei an

Die Türkei erhält Schützenhilfe aus Katar. Das Emirat will nach dem Absturz der Landeswährung Direktinvestitionen von über 15 Milliarden US-Dollar in die Wirtschaft pumpen und fördert so die wachsenden politischen und wirtschaftlichen Verbindungen beider Länder.

Inmitten der Währungskrise erhält die Türkei Unterstützung von Katar. Der Emir des arabischen Landes, Tamim bin Hamad al-Thani, sagte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Direktinvestitionen im Volumen von 15 Milliarden Dollar zu. Katar erklärte, das Emirat werde in diesem Volumen eine Reihe von Investitionen tätigen und Wirtschaftsprojekte finanzieren.

Informationen aus türkischen Regierungskreisen zufolge soll das Geld in die Finanzmärkte fließen und an Banken gehen. Die türkische Akbank trat unterdessen Befürchtungen entgegen, die Lira-Krise könnte heimische Geldhäuser in Bedrängnis bringen. Die Türkei und Katar haben traditionell gute Beziehungen. Die Regierung in Ankara hielt auch zur Führung in Doha, als unter anderem Saudi-Arabien im vergangenen Jahr seine diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Katar kappte.

Eingeschränkte Devisen-Geschäfte mit Investoren


Ein Sprecher Erdogans warb auf Twitter für die angekündigte Kooperation. Er betonte zugleich, dass die türkische Wirtschaft auf sicherem Boden stehe und durch die jüngste Entwicklung noch gestärkt werde. Die Türkei liegt mit dem Nato-Partner USA politisch über Kreuz, was sich auf die Wirtschaftsbeziehungen auswirkt.

Die türkische Lira hat seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar fast 40 Prozent verloren, auch wegen Sorgen über den wachsenden Einfluss von Präsident Erdogan auf die Wirtschaft und seinen Forderungen nach niedrigeren Zinsen trotz einer hohen Inflation. Die türkischen Aufsichtsbehörden schränkten unterdessen Devisen-Tauschgeschäfte türkischer Banken mit ausländischen Investoren weiter ein. Die Zentralbank hatte zu Wochenbeginn angekündigt, alle nötigen Schritte zu unternehmen, um die Liquiditätsversorgung der heimischen Geldhäuser zu gewährleisten.

Lira nach Rekordtief leicht erholt

Die Maßnahmen der Regierung zeigten Wirkung, erklärte Akbank-Chef Hakan Binbasgil. Die Branche sei stark und liquide, Kunden hätten kein Geld von ihren Konten abgezogen. Die Landeswährung erholte sich am Mittwoch weiter, nachdem sie am Montag zum US-Dollar auf ein Rekordtief von 7,24 gefallen war. Am Abend kostete ein Dollar mit 6,06 Lira 4,8 Prozent weniger.

Die Türkei und die USA streiten um den in der Türkei in Hausarrest festgehaltenen US-Pastor Andrew Brunson. Trump hatte deswegen die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei verdoppelt. Die Türkei hob daraufhin unter anderem die Zölle für Autos aus den USA deutlich an. Auch bei alkoholischen Getränken, Tabak, Kosmetika oder Kohle sind höhere Abgaben fällig. Ermittler werfen Brunson Verbindungen zu dem in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen vor, der nach Darstellung der Regierung hinter dem Putschversuch vor zwei Jahren steckt.  

Quelle: n-tv.de


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