Söder blamiert sich mit Wahlkampagne

  21 Auqust 2018    Gelesen: 1174
Söder blamiert sich mit Wahlkampagne

In Bayern werden die ersten Wahlplakate aufgestellt. Mit dem Slogan "Söder macht's" werben die Christsozialen für ihren Spitzenkandidaten. Doch ein Versäumnis seines Wahlkampf-Teams lässt die SPD kreativ werden - und die CSU dumm dastehen.

Zwei Monate vor der Landtagswahl in Bayern ist die CSU von der angestrebten absoluten Mehrheit weit entfernt. Mit neuen Plakaten will Spitzenkandidat Markus Söder bis zum 18. Oktober mit einem einfachen Slogan trotzdem noch möglichste viele Wähler von sich und seiner Partei überzeugen: "Söder macht's". Doch sein Wahlkampf-Team hat sich ein Versäumnis geleistet, das sich die bayrische SPD zunutze gemacht hat. Die Plakat-Kampagne, die den Slogan in Großbuchstaben vor grünem Hinterund zeigt, mag analog funktionieren. Wollen sich Wähler dagegen auf www.soeder-machts.de das Programm der CSU anschauen, erfahren sie von den Sozialdemokraten, warum das vielleicht keine so gute Idee sein könnte.

Auf den ersten Blick deuten der Slogan "Söder macht's" und die blaue Farbgestaltung der Seite durchaus daraufhin, dass es sich hier um den offiziellen Online-Auftritt zu den Wahlplakaten handelt. Die Inhalte sprechen allerdings eine andere Sprache. In zehn Punkten listet die SPD auf, was Söder ihrer Meinung nach macht - und das ist wenig schmeichelhaft. Dort stehen Sätze wie: "Am Ende des Schuljahres Tausende angestellte Lehrerinnen und Lehrer entlassen" oder "ertrinkende Menschen im Mittelmeer als Asyl-Touristen bezeichnen". Am Ende der Liste heißt es: "All das macht Markus Söder. Damit hat er sich in Rekordzeit zu Deutschlands unbeliebtesten Ministerpräsidenten gemacht."

Das Geheimnis um den Urheber der Seite lüftet sich für diejenigen, die weiter nach unten scrollen. Unter der Überschrift "Was Bayern wirklich braucht" verspricht die Spitzenkandidatin der SPD Natascha Kohnen einen neuen politischen Stil. Die 50-Jährige verspricht beispielsweise "Fairness auf dem Arbeitsmarkt" oder eine "Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik mit Menschlichkeit und Pragmatismus."

Allein das dürfte für die CSU schon peinlich genug sein. Allerdings landen auch diejenigen am Ende bei der SPD, die auf Facebook und Twitter nach "Söder macht's" suchen. Die Sozialdemokraten haben sich nämlich nicht nur die Domain, sondern auch die Accounts in den sozialen Netzwerken gesichert. Für Söder, der wie kein anderer bayrischer Politiker zuvor seine Follower auf Twitter und Instagram auf dem Laufenden hält, ein zusätzlicher Schlag.

Die SPD hat mit dieser Aktion sicherlich die Lacher auf ihrer Seite, ob sie damit eine Wahl gewinnen kann, entscheiden am Ende die Wähler. Momentan sehen Umfragewerte die Sozialdemokraten bei 12 Prozent.

Quelle: n-tv.de


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