Es war eine schlimme Woche für US-Präsident Donald Trump. Sein ehemaliger Wahlkampfmanager Paul Manafort wurde im ersten Verfahren der Russland-Affäre in 8 von 18 Anklagepunkten schuldig gesprochen, beinahe sogar in allen Punkten. Dann belastete ihn sein ehemaliger Anwalt Michael Cohen in der Affäre um Schweigegeldzahlungen an zwei Frauen schwer. Die Rufe nach einem Amtsenthebungsverfahren werden immer lauter. Er selbst wirkt verzweifelt, warnte in einem Interview davor, die US-Wirtschaft würde in einem solchen Fall "zusammenbrechen" und bewertete seine eigene Arbeit mit der Bestnote.
Die aktuellen Entwicklungen nahm das "Time"-Magazine zum Anlass, den US-Präsidenten ein drittes Mal in gezeichneter Form auf das Titelblatt zu bringen. In einer Art und Weise, die Trump - ebenfalls zum dritten Mal - nicht gefallen dürfte. Auf dem Cover ist das Oval Office, das Büro des Präsidenten im Weißen Haus zu sehen, vollständig geflutet. An der Wasseroberfläche schwimmt Trump, von dem nur Oberkörper, Beine und Hände zu sehen sind. Der Titel lautet "In Deep". Trump steckt tief drin, schwimmt ums politische Überleben, lautet auch die These im dazugehörigen Artikel.
Das Cover ist der dritte und vorerst letzte Teil einer Serie des Zeichners Tim O' Brien. Den Auftakt bildete ein Motiv im Februar 2017, einen Monat nach Trumps Amtsantritt. Es zeigte den US-Präsidenten an seinem Schreibtisch, Sturm und Regen peitschen ihm ins Gesicht, über ihm haben sich dunkle Wolken zusammengezogen. "Nothing to See Here", ist das Bild unterschrieben - "Hier gibt's nichts zu sehen". Im April folgte der zweite Teil: Trump in ähnlicher Pose, allerdings bereits zur Hälfte von stürmischen Wogen überflutet. "Stormy", "stürmisch" steht darunter. Auch in Anspielung auf die Affäre um Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels. Nach Angaben des US-Magazins ist es das erste Mal in der 95-jährigen Geschichte des Blatts, dass eine solche Dreierreihe erschienen ist.
Trump wurde bereits auf zahlreichen Titelblättern des Magazins abgebildet. Allerdings hält er nicht, wie er selbst behauptet, den Rekord. Trump war nach Angaben von "Time" bisher 22 Mal auf dem Cover zu sehen. Der ehemalige US-Präsident Richard Nixon kommt auf 55 Titelblätter. Nach der US-Wahl Ende 2016 hatte das Magazin ihn zur "Person des Jahres" gekürt. Ein Titel, der per Definition keine Auszeichnung für ausschließlich positive Errungenschaften ist, sondern auf den politischen oder gesellschaftlichen Einfluss einer Person hinweisen soll. Trump behauptete Ende 2017, das Magazin habe ihm den Titel ein zweites Mal verleihen wollen. Die Redaktion wies das als Lüge zurück.
Quelle: n-tv.de
Tags: