Kanada weist vor neuen Handelsgesprächen US-Forderungen zurück

  01 September 2018    Gelesen: 625
Kanada weist vor neuen Handelsgesprächen US-Forderungen zurück

Die USA und Kanada haben am Freitag mit ihrer womöglich entscheidenden Runde zum Abschluss eines neuen Handelsabkommens begonnen.

Die kanadische Chefunterhändlerin, Außenministerin Chrystia Freeland, sagte in Washington, noch seien die Differenzen zwischen beiden Ländern zur Überarbeitung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) aber nicht überwunden. Sie werde nur dann eine neue Vereinbarung eingehen, wenn diese gut für Kanada sei. Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau sagte, er wisse, dass die USA wollten, dass sein Land die Unterstützung für kanadische Milchbauern aufgebe. “Aber wir haben nicht vor, das zu tun.”

Beide Länder streiten seit Monaten über das Nafta-Abkommen und verhandeln seit vier Tagen intensiv über einen Kompromiss. Er soll an die Stelle des bisherigen Nafta-Pakts zwischen Kanada, den USA und Mexiko treten. Mit Mexiko haben sich die USA bereits auf ein vorläufiges Abkommen geeinigt. Für einen Deal mit Kanada hat US-Präsident Donald Trump eine Frist bis Freitag dieser Woche gesetzt.

Die Zeitung “Globe and Mail” berichtete unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, die kanadische Regierung befürchte, die Frist könne womöglich nicht eingehalten werden. Auch Trump hatte in einem Interview erklärt, Kanada werde schon noch einen neuen Deal eingehen. “Das kann am Freitag sein oder auch innerhalb eines bestimmten Zeitraums.” Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte, die Delegationen arbeiteten an einer Lösung, die für beide Seiten gut sei.

Der kanadischen “Globe and Mail” zufolge hat Freeland Zugeständnisse bei den Hilfen für Milchbauern angeboten, wenn dafür ein bestimmter Mechanismus zum Umgang mit Streitthemen beim Handel, wie es ihn im Nafta-Abkommen gibt, beibehalten wird. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lightizer habe das aber abgelehnt.


Trump fordert Änderungen an dem Nafta-Abkommen, weil er sein Land benachteiligt sieht. Der US-Präsident ist auch mit China und der EU im Streit über Handelsfragen.

reuters


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