Nach Apple hat auch der Online-Händler Amazon einen Börsenwert von einer Billion Dollar erreicht. An der Börse in New York kletterte der Kurs der Amazon-Aktie am Dienstag auf über 2050 Dollar pro Stück - damit war das Unternehmen insgesamt eine Billion Dollar wert. Apple hatte die symbolische Marke Anfang August übersprungen.
Die Amazon-Aktie hat seit Jahresbeginn bereits um 75 Prozent zugelegt und damit gut 435 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung hinzugewonnen - das entspricht dem Börsenwert der Einzelhändler Walmart, Costco Wholesale und Target zusammengenommen. Dass nach Apple nun auch Amazon diese Marke überwunden hat, zeigt die Transformation des Unternehmens vom unprofitablen Buchhändler zu einem erfolgreichen Einzelhändler.
Die Investoren belohnen mit dem starken Kursanstieg den finanziellen Erfolg des Unternehmens in den vergangenen Quartalen. So hatte der Konzern Rekordgewinne vermeldet vor dem Hintergrund der Expansion in lukrative Geschäftsfelder. "Sie haben bewiesen, dass sie es können", sagte Michael Lippert von Baron Capital Opportunity Fund. "Der Konzern hat viel Kraft darauf verwendet, diese Aufgaben anzugehen und sich Wettbewerbsvorteile gesichert".
Die Amazon-Aktie benötigte lediglich 165 Handelstage, um die Marktkapitalisierung von 600 Milliarden Dollar im Januar über das Niveau von einer Billion Dollar zu hieven. Dagegen benötigte die Apple-Aktie insgesamt 183 Handelstage, um von 900 Milliarden Dollar über das magische Niveau zu steigen.
Jeff Bezos überholt Bill Gates
Einer der größten Profiteure der Amazon-Entwicklung ist Gründer Jeff Bezos, der mittlerweile Bill Gates als reichsten Mann der Welt abgelöst hat. Laut regulatorischen Angaben vom August hält Bezos einen Anteil von 16 Prozent an dem Unternehmen - im Wert von rund 166 Milliarden Dollar. Beim Börsengang von Amazon im Jahr 1997 hatte die Marktkapitalisierung des Unternehmens noch bei 500 Millionen Dollar gelegen.
In den vergangenen Monaten hatte Amazon mit den Übernahmen der Biosupermarktkette Whole Foods Market und der Online-Apotheke PillPack seine Aktivitäten noch ausgedehnt. Zudem wurde auch die Logistik noch weiter ausgebaut und ermöglicht nun eine Zustellung zum Kunden innerhalb eines Tages - und steht damit in direkter Konkurrenz zu Fedex und UPS.
Amazon wurde 1994 als kleiner Online-Versand für Bücher gegründet. Heute ist das Unternehmen ein weltumspannender Konzern, der alle möglichen Produkte versendet. Amazon hat zudem eigene Elektronikgeräte wie den E-Book-Reader Kindle entwickelt und produziert Serien für seinen Streamingdienst. Eine große Einnahmequelle ist auch der Dienst zur Speicherung von Daten in der Cloud.
Quelle: n-tv.de
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