Die deutschen Fußball-Nationalspieler haben sich nach dem WM-Desaster in Russland viel vorgenommen. "Die Motivation ist riesengroß, sich selbst und allen anderen zu zeigen, dass man es besser kann", sagte Thomas Müller vor dem ersten Spiel in der neuen Nations League am Donnerstag (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen Weltmeister Frankreich. Es müsse im ausverkauften Münchner Stadion "klar werden, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die sich zerreißt. Wir wollen wieder zu dem energiereicheren Spiel hinkommen, das nach Power-Fußball aussieht". Ganz wie beim Saisonstart des FC Bayern.
Kapitän und Torhüter Manuel Neuer stimmte seinem Klubkollegen zu. "Wir wollen in den Spiegel schauen und sagen: Wir haben alles gegeben und ein gutes Spiel gemacht. Wir wollen den Fans was zurückgeben und alles daransetzen, sie zufriedenzustellen." Nach der WM-Analyse von Bundestrainer Joachim Löw in der vergangenen Woche würden die Spieler nun gerne die Diskussionen in der Öffentlichkeit beenden und nach vorne schauen. Dass es gleich gegen den Weltmeister mit seinen Stars Kylian Mbappe und Antoine Griezmann geht, sieht Müller als "Super-Chance, die besser nicht sein kann". Neuer sprach "vom Schönsten, was uns passieren kann. Jetzt können wir zeigen, was wir drauf haben".
"An Ergebnissen gemessen"
Nach drei Tagen und drei Trainingseinheiten soll sich am Donnerstag auch taktisch etwas ändern. "Wir werden zwar nicht komplett von unseren Fähigkeiten abweichen, wollen aber das Ganze modifizieren. Die Verteidigung des Tores wird mehr eine Rolle spielen", sagte Müller. Schnelles Umschaltspiel sei gefragt, den seit Jahren praktizierten Ballbesitzfußball dürfe man "nicht soweit ausschmücken, dass wir nicht mehr erfolgreich sind". Der Druck ist groß ist - auch auf Löw.
Der Bundestrainer zeige jedoch deutlich, sagte Neuer, dass er "mit uns wieder in die Erfolgsspur kommen will. Er hat einen klaren Plan und ist sehr hungrig, genau wie wir Spieler". Die Mannschaft folge dem Trainer, "mit allem, was wir haben", sagte Müller und sprach von einem Spiel "mit einer gewissen Symbolik". Sollte der Plan nicht ersichtlich sein, wartet auf die Nationalmannschaft und Löw ein heißer Herbst. Das weiß Müller: "Grundsätzlich wird man an Ergebnissen gemessen, die wollen und werden wir auch liefern."
Ansonsten droht gegen Frankreich und die Niederlande im Oktober und November gar der Abstieg aus der Nations League. Er finde es trotzdem "besser", sagte Müller, "Testspiele in eine Wettkampfform zu packen, auch mit der Gefahr abzusteigen. Das ist eine größere Herausforderung, man hat Leistungsdruck". Als ob der nach dem WM-Desaster nicht schon groß genug wäre.
Quelle: n-tv.de
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