Freeland vertagt Nafta-Gespräche

  06 September 2018    Gelesen: 883
Freeland vertagt Nafta-Gespräche

Die von US-Präsident Trump geforderte Neuauflage des Handelspakts Nafta stellt die Beziehungen zu Kanada auf eine harte Probe. Toronto bietet Trumps Handelsbeauftragten Paroli. Ob es zu einer Einigung kommt, ist weiter offen.

Die USA und Kanada haben ihre Verhandlungen über eine Neuauflage des Nafta-Handelsabkommens kurzfristig um einen weiteren Tag hinausgeschoben. Es seien Fortschritte erzielt worden, sagte die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland nach Gesprächen mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer am späten Abend in Washington. Eine Grundlage für eine Einigung ist demnach aber noch nicht erkennbar.

Freeland beschrieb das weitere Vorgehen so: Vertreter beider Seiten sollen demnach während der Nacht an strittigen Fragen weiterarbeiten, um den Verhandlungsführern am frühen Morgen Bericht erstatten zu können. Mit etwaigen Ergebnissen ist demnach nicht vor Mittag (MESZ) zu rechnen. Lighthizer wollte sich nicht dazu äußern.

Das Treffen war das erste nach den viertägigen Gesprächen in der vergangenen Woche, die am Freitag ohne Einigung zu Ende gingen. "Wir verhandeln, bis wir einen Deal haben", hatte Freeland im Vorfeld des Treffens erklärt. Allerdings müsse es ein guter Deal für die kanadischen Arbeiter sein. Die von den USA erhobenen und mit Aspekten der Nationalen Sicherheit begründeten Sonderzölle auf Stahl und Aluminium bezeichnete sie als "absurd".

US-Präsident Donald Trump hatte Kanada und Mexiko - und damit zwei der wichtigsten Handelspartner der USA - zu Verhandlungen über eine Neuauflage des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) gezwungen. Im Raum steht Trumps Drohung, die Vereinbarung mit den beiden Nachbarstaaten komplett zu kippen. Mit Mexiko konnte er zuletzt eine überarbeitete Vereinbarung erzielen. Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau lehnt Zugeständnisse bei Kernfragen bislang ab.

Die Verhandlungspartner stehen unter großem Druck: In allen drei Staaten stehen Hunderttausende Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die Automobilindustrie ist über die Landesgrenzen hinweg eng miteinander verbunden. Etwaige Zugeständnisse können sich schmerzhaft auf ganze Wirtschaftszweige auswirken.

Quelle: n-tv.de


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