Laut dem ungewöhnlichen Abkommen, das von der UNO unterstützt wird, wurden seit Montag mehr als 450 Menschen aus drei lange umkämpften Orten fortgebracht. Einwohner und Kämpfer aus Fua und Kafraja wurden zunächst in die Türkei transportiert, von dort nach Beirut im Libanon geflogen und dann nach Syrien gefahren. Beide Städte - die letzten von Regierungstruppen gehaltenen schiitischen Ortschaften - werden von Rebellen belagert.
Aus Sabadani, der letzten Rebellenbastion an der Grenze zum Libanon, waren bereits am Montag etwa 125 Kämpfer und Zivilisten abgezogen worden. Sie sollen über den Libanon und die Türkei in andere Rebellengebiete in Syrien gebracht werden. Ein Sprecher des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) forderte, die Konfliktparteien müssten mehr humanitäre Hilfe für die Menschen zulassen.
Kämpfe gehen weiter
Ungeachtet der Umsetzung des Abkommens gingen die Kämpfe an anderer Stelle weiter. In der südlichen Provinz Deraa eroberten die Regierungstruppen den Militärstützpunkt "Brigade 82" zurück, wie die amtliche Nachrichtenagentur Sanaa und die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten. Um die nahe gelegene Ortschaft Scheich Miskin wurde demnach noch erbittert gekämpft. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien; ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
Die Ortschaft und der Stützpunkt waren seit vergangenem Jahr in der Hand mehrerer Rebellengruppen, darunter die mit Al-Kaida verbündete Al-Nusra-Front. Die Regierungstruppen kontrollierten in der Provinz Deraa nur noch die gleichnamige Provinzhauptstadt und einige Ortschaften im Nordosten.
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