Künftig wird der BASF-Anteil voraussichtlich auf 72,7 Prozent aufgestockt, und zwar durch die Übernahme der Gastransportaktiva von Wintershall, die vorerst kein Gegenstand des Deals sind. Dabei geht es vor allem um die Firma Gascade (Joint Venture von Wintershall und Gazprom), die die Pipeline Opal betreibt und die künftige Leitung Eugal betreiben wird. Darüber hinaus gehören Wintershall 15,5 Prozent der Pipeline Nord Stream.
Am Ende des Tages wird die größte unabhängige (also außer der Riesen Shell, Total, Eni und BP) europäische Öl- bzw. Gasgesellschaft entstehen, der Vorräte von 2,2 Milliarden Barrel Öläquivalent gehören werden. Die Einnahmen des fusionierten Großkonzerns hätten 2017 etwa 4,7 Milliarden Euro betragen, sein EBITDA hätte bei 2,8 Milliarden Euro gelegen. Die Förderung hätte sich auf 575 000 Barrel Öläquivalent (70 Prozent davon Gas) belaufen.
De facto geht es dabei um die Bildung des größten deutschen Öl- und Gaskonzerns, denn DEA war 2015 auf Basis der Ölbeteiligungen von RWE gegründet worden, zu denen später auch die Öl- und Gasaktiva von E.On hinzu kamen. Wintershall und DEA haben ihre Aktiva in den selben Regionen: Norwegen, Nordsee und sogar Nordafrika. Außerdem hat Wintershall – im Unterschied zu DEA – große Geschäfte mit Gazprom in Russland, wo ihm Anteile am Südrussischen und am Urengoi-Vorkommen gehören. Wintershall-Chef Mario Mehren, der an der Spitze des vereinigten Großunternehmens stehen wird, hatte im Juni in einem Interview für die Zeitung "Kommersant" gesagt, nach der Fusion kämen möglicherweise auch neue Projekte in Russland infrage.
Die endgültige Abwicklung des Fusionsdeals ist für das erste Halbjahr 2019 geplant, wenn die nötigen Zustimmungen der entsprechenden Anti-Monopol-Behörden eingeholt sind. Bis dahin werden Wintershall und DEA noch separat arbeiten.
sputniknews
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