EU fordert rasche Aufklärung von Mord an bulgarischer Journalistin

  08 Oktober 2018    Gelesen: 977
EU fordert rasche Aufklärung von Mord an bulgarischer Journalistin

Die Bundesregierung und die Europäische Union fordern die rasche Aufklärung der Todesumstände einer bulgarischen Journalistin.

“Mit tiefer Bestürzung haben wir von der brutalen und furchtbaren Ermordung der bulgarischen Journalistin Viktoria Marinowa erfahren”, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Es sei jetzt entscheidend, dass schnell und umfassend aufgeklärt werde. In Bulgarien planten Bürgerrechtler Mahnwachen. Der stellvertretende Präsident der EU-Kommission, Frans Timmerman, erklärte, wieder sei ein engagierter Journalist beim Kampf für Wahrheit und gegen Korruption getötet worden.

Die Leiche der Reporterin war am Samstag in einem Park nahe der Donau in ihrer Heimatstadt Ruse gefunden worden. Die Frau war vergewaltigt, geschlagen und dann erstickt worden. Die 30-Jährige hatte in ihrer TV-Sendung am 30. September zwei Journalisten vorgestellt, die einen mutmaßlichen Korruptionsfall recherchierten, in dem es um Missbrauch von EU-Mitteln gehen soll. Marinowa versprach, an dem Fall dranzubleiben.

Nach Angaben des bulgarischen Innenministers Mladen Marinow gibt es bislang keine Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Gewalttat und der Arbeit der Journalistin. Timmermans zeigte sich in einem Tweet schockiert und forderte: “Die Verantwortlichen sollten sofort von den bulgarischen Behörden vor Gericht gestellt werden.”

Auch die Organisation Reporter ohne Grenzen sprach von einem Schock und verlangte Polizeischutz für Kollegen von Marinow. In den vergangenen zwölf Monaten wurden bereits zwei Journalisten in der EU ermordet: Maltas bekannteste investigative Reporterin, Daphne Caruana Galizia, wurde im Oktober mit einer Bombe getötet. Der slowakische Journalist Jan Kuciak wurde im Februar erschossen.

Im diesjährigen Pressefreiheit-Index von Reporter ohne Grenzen lag Bulgarien auf Rang 111 von 180 Ländern. Das ist niedriger als bei jedem anderen EU-Staat.

reuters


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