Der saudi-arabische Botschafter in den USA, Chalid bin Salman, hat Meldungen über den Tod oder die Verhaftung des Journalisten Jamal Khashoggi als "vollkommen falsch" zurückgewiesen. Es handele sich um "makabere Gerüchte", die frei von jeder Wahrheit seien, erklärte der Diplomat, wie der von Saudi-Arabien finanzierte Kanal Al-Arabija meldete.
Der 59 Jahre alte regimekritische Journalist Khashoggi wird seit Tagen vermisst. Er betrat am Dienstag vergangener Woche das saudische Konsulat in Istanbul, um Papiere für seine Hochzeit abzuholen, kam aber nicht wieder heraus. Nach Einschätzung türkischer Polizei- und Geheimdienstkreise wurde er im Konsulat ermordet.
US-Präsident Donald Trump äußerte sich besorgt über das Verschwinden des Journalisten. "Hoffentlich klärt sich das auf", so Trump. Es seien "einige schlimme Geschichten im Umlauf", fügte der Präsident hinzu. Die USA forderten von Saudi-Arabien eine "transparente" Untersuchung zum Verschwinden Khashoggis. "Wir rufen die saudi-arabische Regierung auf, eine gründliche Untersuchung zum Verschwinden von Herrn Khashoggi zu unterstützen und bei den Ergebnissen dieser Untersuchung transparent zu sein", erklärte US-Außenminister Mike Pompeo. Es gebe "widersprüchliche Berichte" über den Verbleib Khashoggis, der auch für die angesehene US-Zeitung "Washington Post" schreibt, erklärte Pompeo. Mitarbeiter des US-Außenministeriums hätten über diplomatische Kanäle bereits mit saudi-arabischen Vertretern gesprochen. Die USA und Saudi-Arabien sind enge Verbündete.
Der saudi-arabische Botschafter in den USA, Chalid bin Salman, sagte weiter, das saudische Konsulat in Istanbul kooperiere eng mit den türkischen Behörden, um herauszufinden, was passiert sei, nachdem Khashoggi das Konsulat wieder verlassen habe. Er selbst sei ein Freund des Journalisten gewesen. Trotz Meinungsverschiedenheiten hätten sie regelmäßig in Kontakt gestanden.
Chalid bin Salman ist der Bruder des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Dieser gilt als eigentlicher starker Mann des Königreiches und pflegt enge Beziehungen zu Washington. Khashoggi hatte den Kronprinzen aus seinem US-Exil mehrfach kritisiert.
Quelle: n-tv.de
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