US-Debakel in Syrien: „Assad hat gewonnen, Washington verloren”

  15 Oktober 2018    Gelesen: 1170
US-Debakel in Syrien: „Assad hat gewonnen, Washington verloren”

Die USA haben Syrien in einen liberalen und demokratischen Staat verwandeln wollen, aber die militärischen Ziele des US-Präsidenten Donald Trump sind „pure Fantasie“ geworden, schreibt Doug Bandow in einem Beitrag für die Zeitschrift „The National Interest“. Washington soll demnach seine Einmischung in die Angelegenheiten dieses Landes stoppen.

Bandow verbrachte laut seinen Aussagen eine Woche in Syrien. Damaskus sei eine große und belebte Stadt, in der die ganze Elite des Landes lebe und es überall Regierungsgebäude und Sicherheitskräfte gebe. Mit Bildnissen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad sei fast jede Straße geschmückt.

Die USA konzentrierten sich dem Autor zufolge auf Assad, aber das sei falsch gewesen, weil Assad viele Anhänger habe. „Natürlich war er kein Freund von Amerika, aber wenn nicht er gewonnen hätte, so hätte ein anderer gewinnen können“, so Bandow.

„Kann die US-Einmischung zu einem besseren Resultat führen? Das Irak-Debakel zeigte, wie Amerika die Situation verschlimmern kann“, schrieb er weiter.

Washington habe sich ein liberales und demokratisches Syrien gewünscht, aber keine der bewaffneten Gruppierungen hätte zu einer solchen Zukunft führen können. Die amerikanische Syrien-Politik war nach Bandow „nicht nur hoffnungslos, sondern inkonsequent und sogar verwirrt“.

Der Bürgerkrieg in Syrien war dem Autor zufolge „eine große Tragödie“. Die US-Administration dürfe nicht in ein fremdes Land eindringen, es okkupieren und zerlegen. Dabei dürften die USA, so Bandow, Russland und den Iran, die engere Beziehungen zu Assad haben, nicht dazu zwingen, Syrien zu verlassen.

Die Militärziele des US-Präsidenten Donald Trump hätten sich „in pure Fantasie“ verwandelt. Nichts gefährde mehr den syrischen Staatschef Baschar al-Assad. Vor einigen Jahren hätte sich kaum jemand vorstellen können, dass Assad die Kontrolle über den größten Teil des Landes zurückgewinnen könne, aber er habe all seine Opponenten besiegt. Die Einwohner von Damaskus würden überwiegend optimistisch in ihre Zukunft sehen. 

„Die US-Administration soll das letzte nahöstliche Missgeschick Washingtons beenden“, so der Autor.

„Assad hat gewonnen und Washington verloren“, resümiert Bandow.

Die USA und ihre Verbündeten führen seit 2014 im Irak und in Syrien eine Operation gegen den „Islamischen Staat“* durch. In Syrien handeln sie ohne Genehmigung der Landesbehörden. Seit 2015 bekämpft Russland auf Anfrage von Damaskus die Terroristen im Land.

sputniknews


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