"Heute steht Australien vor einem Trauma, einer Abscheulichkeit, die zu lange trotz ihrer Augenscheinlichkeit übersehen wurde", sagte der Premierminister, dessen Stimme immer wieder brach. Australien habe lange "nicht zugehört, nicht geglaubt und keine Gerechtigkeit geboten". Den Opfern, Eltern, Familien und auch den nicht gehörten Informanten sprach er öffentlich eine Entschuldigung aus: "Sorry." Morrison kündigte die Errichtung eines Museums an, um das Bewusstsein über sexuellen Missbrauch von Kindern zu stärken.
Zehntausende Kinder sind in australischen Institutionen - darunter auch Einrichtungen der katholischen Kirche - Opfer von sexuellem Missbrauch geworden, befand 2017 eine Kommission nach fünf Jahren dauernden Untersuchungen. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht bekannt. Dem Bericht zufolge wurden Kinder über sechseinhalb Jahrzehnte hinweg in mindestens 4.000 Einrichtungen missbraucht - in Schulen, Kirchen, Heimen, Internaten. Meist waren die Opfer Jungen. Geschätzt wird, dass etwa 60.000 Menschen in Australien Anspruch auf Entschädigung geltend machen könnten. (dpa)
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