Die chinesischen Ausfuhren haben trotz des Handelsstreits mit den USA im Oktober unerwartet stark zugelegt. Chinas Zoll meldete in Peking einen Anstieg der Exporte in US-Dollar um 15,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Vormonat war es ein Plus von 14,5 Prozent.
Die Importe wuchsen ebenfalls unerwartet um 21,4 Prozent. Im September waren sie nur um 14,3 Prozent gestiegen. Experten hatten mit einem deutlich geringeren Anstieg sowohl der Aus- wie der Einfuhren gerechnet.
Chinas hoher Handelsüberschuss ist US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge. Er wirft der Volksrepublik unfaire Handelspraktiken vor und hat deswegen Strafzölle verhängt. China reagierte mit Gegenzöllen.
Angesichts der durch den Streit mit den USA getrübten Exportaussichten und des abgekühlten Wachstums der chinesischen Wirtschaft hat die Führung in Peking zuletzt auch verstärkt zu Konjunkturhilfen gegriffen. Dazu gehören höhere Steuernachlässe auf Exporte und mehr Unterstützung für Privatunternehmen.
Handelsüberschuss mit USA rückläufig
In dem Handelsstreit mit den USA hält sich der chinesische Außenhandelzumindest bisher besser als vorhergesagt. Experten sahen einen Grund darin, dass viele chinesische Exporteure aus Angst vor weiteren Strafzöllen der USA ihre Ausfuhren vorgezogen haben könnten.
So dürfte es wohl in den nächsten Monaten schwieriger werden. Allerdings kompensiert der Kursverfall der chinesischen Währung gegenüber dem US-Dollar auch die Auswirkungen der Strafzölle.
Als weiterer Grund wird darauf verwiesen, dass das robuste Wirtschaftswachstum in den USA und dem Rest der Welt die Nachfrage nach chinesischen Waren ankurbelt. Der chinesische Handelsüberschuss erreichte im Oktober 34,01 Milliarden US-Dollar - nach knapp 32 Milliarden im Vormonat.
Der Überschuss im Warenaustausch mit den USA ging allerdings auf 31,78 Milliarden Dollar von dem Rekordhoch von 34,13 Milliarden Dollar im September zurück. Seit Jahresanfang ist der Außenhandel Chinas um 16,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
spiegel
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