Die Zahl der Todesopfer bei den Waldbränden in Kalifornien ist auf mindestens 25 gestiegen. Allein in der Gegend um die nordkalifornische Ortschaft Paradise seien 23 Opfer geborgen worden, teilte die Feuerwehr von Butte County mit. In den ausgebrannten Häuserruinen werden noch mehr Opfer befürchtet. Wegen starken Windes und geringer Luftfeuchtigkeit blieben die Brände und die Ausbreitungsgeschwindigkeit weiter extrem. Im von Flammen heimgesuchten Küstenort Malibu wurden zwei weitere Menschen tot aufgefunden, sie verbrannten in einem Auto in einer Hauseinfahrt. Bei den 23 Opfern des sogenannten "Camp Fire" in Paradise handelt es sich laut Feurwehr um Zivilisten. Drei Feuerwehrleute seien verletzt worden.
Das "Camp Fire" hat seit Donnerstag mehr als 6450 Gebäude in der ländlichen Region um Paradise zerstört. Am Samstag war es nach Angaben der Feuerwehr erst zu 20 Prozent eingedämmt. In der Region am Nordrand von Los Angeles schlugen zwei Flächenbrände Zehntausende Menschen in die Flucht. Das sogenannte Woolsey-Feuer verkohlte bis Samstagabend eine Fläche von mehr als 280 Quadratkilometer. Mindestens 150 Häuser seien abgebrannt, teilte die Feuerwehr mit. Rund 50.000 Gebäude seien noch in Gefahr. Dort meldeten die Löschteams aber bei abflauenden Winden erste Fortschritte. Die Feuersbrunst sei jetzt zu fünf Prozent eingedämmt, hieß es.
Kim Kardashian und Lady Gaga betroffen
Für mehrere Ortschaften, darunter auch der Promi-Ort Malibu, galt am Wochenende allerdings weiterhin ein Räumungsbefehl. Dutzende Häuser seien dort abgebrannt, sagte der Bürgermeister von Malibu. Er wies die Bewohner an, sich vorerst fern zu halten. Viele Prominente haben an der Küste und in dem angrenzenden Hügelland teure Villen. Von den Evakuierungen waren unter anderem die Sängerin und Schauspielerin Lady Gaga, der Regisseur und Oscar-Preisträger Guillermo del Toro und die TV-Persönlichkeiten Caitlyn Jenner und Kim Kardashian betroffen.
Er und seine Frau seien an einem Strand in Sicherheit gebracht worden, sagte der 78-jährige "Apocalypse Now"-Star Martin Sheen in einem Interview. Sie würden die Nacht vermutlich in ihrem Auto verbringen. Dies sei das schlimmste Feuer, das er in 48 Jahren in Malibu erlebt hätte. Er habe wenig Hoffnung, dass ihr Haus noch stehe.
Mit mehr als 6000 zerstörten Häusern zählt die Feuerkatastrophe in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise zu den schlimmsten Flächenbränden in der Geschichte des Westküstenstaates. Das Ausmaß der Zerstörung sei kaum zu beschreiben, sagte die Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde dem US-Sender CNN. Auch ihr Haus sei abgebrannt, ebenso hätten alle Mitglieder des Stadtrats ihre Häuser verloren, teilte Jody Jones mit. Ihnen stehe "harte Arbeit" bevor, den Ort wieder aufzubauen.
Trump poltert gegen Demokraten
US-Präsident Donald Trump warf den zuständigen Behörden in Kalifornien Missmanagement vor. "Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Feuer in Kalifornien außer dem schlechten Forstmanagement", schrieb Trump auf Twitter. Milliarden Dollar würden jährlich ausgegeben und trotzdem stürben so viele Menschen. Er drohte dem von den Demokraten regierten Staat mit dem Entzug von Bundesmitteln.
Der Verband der Feuerwehrleute in Kalifornien (CPF) feuerte zurück. Trump habe eine "uninformierte politische Drohung gegen die unschuldigen Opfer dieser verheerenden Feuer" ausgesprochen, sagte Verbandschef Brian Rice. Dies sei auch ein "schmählicher" Angriff auf die Feuerwehrleute, die ihr Leben riskieren würden.
Quelle: n-tv.de
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