Ein Großaufgebot der Polizei hat am Morgen das linksautonome Zentrum in der Rigaer Straße und drei weitere Orte in Berlin durchsucht. 560 Beamte starteten die Einsätze in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln um 6.00 Uhr, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Gesucht wurde demnach im Auftrag der Staatsanwaltschaft nach sieben Tatverdächtigen im Zusammenhang mit einem Überfall auf einen Berliner Einzelhändler im Mai 2018.
Unterstützt wurde die Berliner Polizei bei der Aktion auch durch schwer bewaffnete Spezialkräfte. Die Durchsuchungen dauerten am Morgen noch an, verliefen aber ohne Zwischenfälle, wie der Polizeisprecher sagte. Die Gegend um das besetzte Haus in der Rigaer Straße 94 wurde abgesperrt. Der Verkehr wurde umgeleitet.
Rechtsfreie Zone in der Hauptstadt?
Die sieben Verdächtigen konnten dem Polizeisprecher zufolge identifiziert werden. Ihnen werde gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, hieß es. Sie sollen bei dem Überfall auf einen Laden einen Spätkauf-Angestellten verletzt und das Geschäft beschädigt haben. Ob die gesuchten Verdächtigen bei der Razzia festgenommen werden konnten, ist noch unklar.
Die Rigaer Straße 94 in Berlin ist ein Wohnprojekt, um das es immer wieder heftige Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Angehörigen wie Sympathisanten der Berliner Hausbesetzerszene gibt. In der Umgebung kam es wiederholt zu Übergriffen auf Polizisten.
Kritiker werfen dem Berliner Senat und der Rot-Rot-Grünen-Landesregierung vor, im Umgang mit den Linksextremen die Entstehung rechtsfreier Räumegeduldet zu haben. Das besetzte Haus in der Rigaer Straße liegt rund fünf Kilometer östlich des Brandenburger Tores inmitten einer dichtbesiedelten Wohngegend und beherbergt unter anderem auch die Szenekneipe "Kadterschmiede".
Quelle: n-tv.de
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