Das AfD-Vorstandsmitglied Steffen Königer hat seinen Austritt aus der Partei erklärt. Der Brandenburger Landtagsabgeordnete begründete seine Entscheidung mit der Ohnmacht der Gemäßigten gegenüber radikalen Kräften in der AfD.
"Die Bürgerlichen in der AfD haben den Kampf gegen die Destruktiven in der Partei in vielen Landesverbänden endgültig verloren", erklärte er. In der AfD nehme die "Begeisterung über bewusste Grenzübertritte von wenigen Protagonisten nicht ab". Eine möglicherweise drohende Beobachtung durch den Verfassungsschutz werde dabei von vielen Funktionsträgern fahrlässig in Kauf genommen.
Als Beispiel nannte er die Debatte über den Umgang mit dem Parteinachwuchs. Einige AfD-Mitglieder haben sich dafür ausgesprochen, der Jungen Alternative den Status als Jugendorganisation der Partei abzuerkennen - andere, darunter der Thüringer Landeschef Björn Höcke, sind dagegen.
"Ein Verbleiben in der Partei kann ich unter diesen Umständen mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren", erklärte Königer. Er hatte sich Mitte November erfolglos für einen der vorderen Plätze auf der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl beworben. Der Landtagsfraktion in Brandenburg will er künftig als fraktionsloser Abgeordneter angehören.
Beisitzer im AfD-Vorstand
Königer gehört seit 2013 der AfD an und zog 2014 in den Landtag ein. 2017 gründete er die Alternative Mitte Brandenburg, die sich selbst als gemäßigte liberal-bürgerliche Plattform gegen den rechten Flügel der AfD versteht, wie der RBB berichtete.
Der 1972 in Potsdam geborene Landespolitiker saß zuletzt wie etwa auch Alice Weidel oder Beatrix von Storch als Beisitzer im Bundesvorstand der AfD. Damit zählte er zum engeren Kreis der Führungsriege und arbeitete dabei auch mit Spitzenpolitikern der Partei um die beiden AfD-Bundessprecher, Alexander Gauland und Jörg Meuthen, zusammen.
Quelle: n-tv.de
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