Trump und Xi vereinbaren Zoll-Stopp

  02 Dezember 2018    Gelesen: 1034
Trump und Xi vereinbaren Zoll-Stopp

Nach monatelanger Eskalation einigen sich die USA und China auf einen vorläufigen Burgfrieden im schwelenden Handelskonflikt. Angedrohte Zölle werden vorerst ausgesetzt. Doch damit ist das Kriegsbeil nur vorläufig begraben.

US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping haben in Buenos Aires nach über zweistündiger Verhandlung eine vorläufige Einigung in ihrem seit Monaten anhaltenden Handelsstreit erzielt. Demnach sollen keine zusätzlichen Zölle nach dem 1. Januar erhoben und die Verhandlungen zwischen beiden Seiten fortgesetzt werden. In diesem Sinne erklärten die USA, neue Strafzölle gegen China für 90 Tage aussetzen zu wollen. Eine angedrohte Anhebung bisheriger Strafzölle in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Importe im Umfang von 200 Milliarden Dollar zu Jahresbeginn 2019 auf 25 Prozent werde für diesen Zeitraum ausgesetzt, teilte das Weiße Haus mit. Sollte es nach den nun angesetzten 90 Tagen keine Einigung geben, werde es zur Anhebung der Strafzölle kommen.

Trump und Xi waren am Rande des G20-Gipfels zusammengekommen, um im seit Monaten erbittert geführten Handelsstreit das Kriegsbeil zu begraben. Nach Informationen der englischsprachigen chinesischen Zeitung "South China Morning Post" soll es am Ende des gemeinsamen Abendessens der beiden Staatsmänner spontan Applaus der Delegationsmitglieder gegeben haben. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow bewertete das Gespräch im Anschluss ebenfalls als "sehr gut".

Xi hatte zu Beginn der Gespräche von einer gemeinsamen Verantwortung der beiden größten Volkswirtschaften für Wohlstand und Frieden in der Welt gesprochen. "Nur durch Zusammenarbeit können wir unserem Interesse an Frieden und Wohlstand dienen", betonte er. Die Begegnung sah er als gute Gelegenheit an, um Ideen auszutauschen. Trump hatte sich zu Beginn der Zusammenkunft optimistisch gezeigt, dass ein Ergebnis gefunden werden könne, das "gut für China und gut für die Vereinigten Staaten" sein werde.

Merkel hofft auf rasche Lösung

Die USA und China befinden sich seit Monaten in einem Handelskonflikt, der die Weltwirtschaft bedroht. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds drückt der Handelskrieg bereits auf das Wachstum beider Länder. Die USA haben China mit Sonderzöllen auf Waren im Wert von insgesamt 250 Milliarden Dollar überzogen, China reagierte mit Vergeltungszöllen im Wert von 60 Milliarden Dollar. Als Minimalziel gilt, die von den USA angekündigte Erhöhung eines Teils der Zölle von bisher zehn auf dann 25 Prozent abzuwenden.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte in Buenos Aires die Hoffnung, dass das Treffen zwischen Trump und Xi "Lösungen" bringe. "Denn wir alle, das merken wir, sind indirekt davon beeinflusst, wenn die chinesisch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen nicht so reibungsfrei laufen, wie eine Weltordnung das braucht", sagte Merkel. Die Kanzlerin war am Rande des G20-Gipfels in der argentinischen Hauptstadt sowohl mit Trump als auch mit Xi zusammengekommen.

Quelle: n-tv.de


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