Gleich an seinem zweiten Tag im Amt legt Mexikos neuer Präsident Andrés Manuel López Obrador los: Er hat den Verkauf des Präsidentenflugzeugs in die Wege geleitet - und damit ein Wahlkampfversprechen umgesetzt.
Die Maschine werde instand gesetzt und bis zum Verkauf auf einem Flugplatz in San Bernardino im US-Bundesstaat Kalifornien stehen, sagte ein Sprecher der Banobras-Bank, über die die mexikanische Regierung die Boeing 787-8 einst gekauft hatte.
Für das Flugzeug hatte Mexiko vor einigen Jahren 218 Millionen Dollar (rund 192 Millionen Euro) gezahlt. Zum letzten Mal genutzt wurde es in der vergangenen Woche, als Ex-Präsident Enrique Peña Nieto damit zum G20-Gipfel in Buenos Aires geflogen war. López Obrador will künftig nur noch Linienflüge nutzen.
Finanzminister Carlos Urzúa kündigte zudem an, bald noch 60 andere Flugzeuge und 70 Hubschrauber zu verkaufen, die im Besitz der mexikanischen Bundesbehörden sind.
López Obrador hatte nach seiner Vereidigung am Samstag einen politischen Neubeginn für das von Korruption und Gewalt geprägte Land angekündigt und eine "tiefgreifende und radikale" Wende versprochen. Er ist Mexikos erster linksgerichteter Präsident seit Jahrzehnten. Die Wahl im Juli gewann er deutlich. Im Wahlkampf hatte er Armut, Kriminalität und Korruption den Kampf angesagt und versprochen, das Land gründlich umzugestalten.
Der 65-Jährige ist ein scharfer Kritiker der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) und der konservativen Partei der Nationalen Aktion (PAN), die das Land seit 1929 regierten. Von der politischen Klasse seines Landes will sich der neue Präsident durch demonstrative Bescheidenheit absetzen: Vor der Amtsübernahme hatte er angekündigt, seine Bezüge um die Hälfte zu kürzen, das Präsidentenflugzeug zu verkaufen und Los Pinos, die Residenz des Staatschefs, in ein Kulturzentrum zu verwandeln.
spiegel
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