Dass Angela Merkel sich eine entspannte Woche machen würde vor dem großen Finale, davon kann sicher keine Rede sein. Im Gegenteil, in den wie immer vollgepackten Kanzler-Kalender hat sich nun noch die Trauerfeier für den am Wochenende verstorbenen früheren US-Präsidenten George H.W. Bush geschoben, zu der Merkel mal eben über den Atlantik reisen wird. Aber mit Blick auf den Freitag, wenn in Hamburg der 31. Bundesparteitag der CDU beginnt, kann sie nur abwarten.
Ganz im Gegensatz zu ihren möglichen Nachfolgern.
Für Merkel ist die Sache klar: Sie hört nach 18 Jahren an der Parteispitze auf. Dass sie sich ihre Vertraute Annegret Kramp-Karrenbauer als Nachfolgerin wünscht, ist anzunehmen - aber die Noch-Vorsitzende mischt in dem Kandidaten-Rennen nicht mit, das hat Merkel mehrfach betont. Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn und Friedrich Merz dagegen werden bis zum frühen Freitagnachmittag, wenn auf dem Hamburger Messegelände zur Wahl eines oder einer neuen Vorsitzenden aufgerufen wird, um jede Stimme der 1001 Delegierten kämpfen.
Für Kramp-Karrenbauer, Spahn und Merz hat der Endspurt um die Merkel-Nachfolge begonnen, nachdem sie bis Freitagabend binnen 15 Tagen kreuz und quer durch die Republik gereist waren, um sich der Parteibasis auf acht Regionalkonferenzen vorzustellen.
Die CDU-Generalsekretärin, der Bundesgesundheitsminister und der frühere Unionsfraktionschef haben in den vergangenen Wochen ein straffes Programm absolviert: Neben den Regionalkonferenzen stellten sie sich bei den Vereinigungen der Partei wie der Jungen Union oder der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft und weiteren Gruppierungen vor, gaben etliche Interviews, saßen in diversen Talkshows.
spiegel
Tags: