Kramp-Karrenbauer-Wahl beflügelt Union

  10 Dezember 2018    Gelesen: 963
Kramp-Karrenbauer-Wahl beflügelt Union

Kann Kramp-Karrenbauer die CDU wieder aus dem Tief holen? Erste Wählerbefragungen legen dies nahe. Die Union gewinnt im RTL/n-tv Trendbarometer drei Prozentpunkte hinzu - zum Schaden von einer Partei.

Die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Parteichefin verschafft der CDU Rückenwind. Darauf deutet das jüngste RTL/n-tv Trendbarometer hin. Die Umfrage wurde unmittelbar nach ihrer Wahl durchgeführt. Danach gewinnt die Union 3 Prozentpunkte und liegt nun bei 32 Prozent. Bei einer Umfrage, die vor dem Parteitag vom 3. bis zum 6. Dezember erhoben wurde, kam sie noch auf 29 Prozent. Verlierer sind die Grünen, die von 22 auf 19 Prozent absacken.

Von der AfD kann die Union allerdings keine Wähler zurückgewinnen. Diese verharrt, wie schon am 6. Dezember, bei 13 Prozent. Laut dem Umfrageinstitut Forsa, das die Erhebung durchführte, liegt dies daran, dass die meisten AfD-Anhänger keine bloßen "Protestwähler" sind, die wegen Merkel nicht der CDU ihre Stimme geben wollen. Vielmehr handele es sich um "Wähler, die aus tiefer Überzeugung die AfD unterstützen, weil sie das gesamte politische System ablehnen".

Die SPD kann von dem Wechsel an der CDU-Spitze nicht profitieren. Sie bleibt, wie schon in den Wochen zuvor, bei 14 Prozent. Ihre Hoffnung, sich mit einem weiter rechts stehenden CDU-Chef besser profilieren zu können, erfüllt sich mit der Wahl Kramp-Karrenbauers nicht. Die Linkspartei und die FDP verharren wie in den Tagen vor dem CDU-Parteitag jeweils bei 8 Prozent.

Viele halten Kramp-Karrenbauer für gute Lösung


Der Umfrage zufolge halten zudem 46 Prozent aller Wahlberechtigten die Wahl Kramp-Karrenbauers zur neuen CDU-Vorsitzenden für eine gute Lösung. 24 Prozent hätten es lieber gesehen, wenn Friedrich Merz, 4 Prozent, wenn Jens Spahn zum CDU-Chef gewählt worden wäre. 26 Prozent sagen, ihnen sei es eigentlich egal, wer den Vorsitz der CDU innehat.

Auch bei den CDU-Anhängern überwiegen diejenigen, die Kramp-Karrenbauers Wahl begrüßen. 62 Prozent halten sie für eine gute Lösung, auch 61 Prozent der Grünen-Anhänger und 55 Prozent der SPD-Anhänger sind dieser Meinung. Lediglich bei den FDP- und vor allem den AfD-Anhängern hätten mehr lieber Merz als Kramp-Karrenbauer an der Spitze der CDU gesehen.

Die große Mehrheit der Bundesbürger (79 Prozent) glaubt, dass die Zusammenarbeit zwischen Kramp-Karrenbauer und Kanzlerin Angela Merkel gut und harmonisch sein wird. Nur eine kleine Minderheit von 10 Prozent rechnet mit Streit und Konflikten zwischen der Kanzlerin und der neuen CDU-Chefin. Diese Einschätzung findet sich in Ost-und Westdeutschland sowie in allen Wählergruppen.

Eine Mehrheit von 63 Prozent aller Bundesbürger meint auch nach der Wahl von Kramp-Karrenbauer, dass Merkel bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 Kanzlerin bleiben sollte. 32 Prozent fänden es besser, wenn Merkel ihr Amt vorher aufgeben würde. Von den CDU-Anhängern möchten 85 Prozent, dass Merkel während der vollen Legislaturperiode als Kanzlerin im Amt bleibt. Dass Merkel bis 2021 Kanzlerin bleiben solle, meinen mehrheitlich sowohl Ost-als Westdeutsche und auch die Anhänger aller anderen Parteien - mit Ausnahme der AfD-Anhänger.

Quelle: n-tv.de


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