Nach Warnungen vor einem möglicherweise geplanten Anschlag auf einen Flughafen im deutsch-französischen Grenzgebiet läuft die Fahndung nach vier Verdächtigen. Zudem bleiben die verschärften Sicherheitsvorkehrungen an mehreren Airports der Region weiter in Kraft. Dies betrifft den Flughafen Stuttgart und die Airports Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Mannheim.
Mindestens einer der Verdächtigen gehört zum radikalislamischen Milieu. Zwei der Gesuchten seien Vater und Sohn und stammten aus Nordrhein-Westfalen, hieß es. Sie seien bereits vergangene Woche der französischen Polizei aufgefallen, als sie am Pariser Flughafen Charles de Gaulle Fotos machten.
Französische Polizeikreise bestätigten Informationen der Zeitung "Journal du Dimanche" (JDD), wonach die Männer in einem Mercedes-Sprinter mit deutschem Kennzeichen unterwegs waren. Der 48 Jahre alte Autobesitzer stand laut "JDD" in der deutschen Behördenliste mit "Gefährdern".
Nach einem Bericht des Südwestrundfunks (SWR) wurden die beiden in Paris aufgefallenen Männer dann auch am Stuttgarter Flughafen gesichtet. Sie seien durch Videoaufzeichnungen identifiziert worden. Das zuständige Polizeipräsidium in Reutlingen wollte den SWR-Bericht nicht kommentieren. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart äußerte sich auf Anfrage nicht, ebenso wenig die Bundesanwaltschaft. Die Bundespolizei habe Einsatzkräfte an allen Verkehrsflughäfen in ihrem Zuständigkeitsbereich "sensibilisiert", sagte ein Sprecher am Donnerstag.
Chat-Nachrichten abgefangen
Schwer bewaffnete Polizisten patrouillierten in Schutzausrüstung. Die Polizei kontrollierte auch Fahrzeuge an den Zufahrtsstraßen zum Stuttgarter Flughafen. Wie lange die Maßnahmen andauern sollen, ist unklar. Der Flugbetrieb lief normal weiter. Die Sicherheitsvorkehrungen an den baden-württembergischen Flughäfen seien eine "reine Vorsichtsmaßnahme", teilte die Polizei mit. "Derartige Hinweise oder Vorkommnisse gibt es immer wieder, vor allem um die Weihnachtszeit." Gerade nach dem jüngsten Anschlag in Straßburg mit fünf Toten müsse man aber weiter wachsam sein.
Auf die Spur gekommen sind die Ermittler den Männern laut "SWR"-Informationen auch durch Hinweise marokkanischer Sicherheitsbehörden. Diese hätten verdächtige Chat-Nachrichten abgefangen und deutschen Behörden übermittelt. Darin sei von einem Anschlag auf einen Flughafen im deutsch-französischen Grenzgebiet als Rache für die westliche Politik die Rede: "Sie führen Krieg gegen den Islam, meine Brüder und ich sind hier, um sie zu bekämpfen" sei unter anderem zu lesen. "Werde ich alleine sein?", fragt demnach eine Person. "Nein, wir sind mehrere!", lautete demnach die Antwort.
Quelle: n-tv.de
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