Die Panne der Regierungsmaschine Ende November mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an Bord wurde offenbar durch einen Fehler der Lufthansa verursacht. Darüber berichtet der "Spiegel". Lufthansa-Technik hatte den A340 namens "Konrad Adenauer" 2009 umgebaut und wartet das Flugzeug seitdem.
Wie das Magazin aus einem vertraulichen Bericht des Generals für Flugsicherheit der Bundeswehr zitiert, soll die Lufthansa es 2010 versäumt haben, die Piloten der Luftbereitschaft und den Hersteller Airbus über ein neu eingebautes digitales Kommunikationssystem zu informieren.
Die Folgen: Die Piloten der Maschine, die die Kanzlerin zum G20-Gipfel nach Buenes Aires bringen sollte, konnten auf einen Stromausfall der Bordelektronik nicht angemessen reagieren. Das Flugzeug musste über Holland umkehren und mit vollen Tanks in Köln landen. Merkel musste schließlich mit einem Tag Verspätung und mit einem Linienflug der Iberia zum Gipfel reisen. Sie verpasste unter anderem das traditionelle Familienfoto mit den anderen Staats- und Regierungschefs.
In dem vertraulichen Bericht heißt es, dass eine ganze Serie von Vorfällen zum Flugabbruch geführt habe. Zuerst verursachte eine "fehlerhafte Lötstelle" an einem Transformator einen Stromausfall in Teilen der Bordelektronik. Transformatoren wandeln den durch Turbinen erzeugten Wechselstrom in Gleichstrom um. Normalerweise ist ein Stromausfall das kein Problem, da es weitere Transformator-Einheiten gibt, die bei einem Defekt einspringen. Doch im Falle des Regierungs-Jets funktionierte das lediglich 70 Sekunden.
Folglich konnten die Piloten nicht mehr über Funk kommunizieren. Sie mussten mit Hilfe eines Satellitentelefons mit dem Boden Kontakt aufnehmen. Auch Teile der Hydraulik waren von dem Stromausfall betroffen. Deswegen konnten die Piloten keinen Sprit ablassen. Zum Zeitpunkt des Defektes hatte der Airbus 100 Tonnen Kerosin getankt. Zwar hätte es eine Notfall-Anleitung für den notwendigen Neustart des Systems gegeben. Doch die Piloten waren darüber offenbar nie informiert worden.
Quelle: n-tv.de
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