Das Bundesverkehrsministerium hat einem Medienbericht zufolge die technischen Vorschriften für die Hardware-Nachrüstung älterer Diesel-Autos festgelegt. Das Ministerium schrieb in einem 30-seitigen Papier die technischen Anforderungen für die "Allgemeine Betriebserlaubnis" (ABE) fest, die für die Zulassung der Hardware-Bausätze durch das Kraftfahrtbundesamt nötig sind, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Das ist ein wichtiger Schritt für den Umbau älterer Diesel-Pkw.
Bei der Umrüstung zur Reduzierung des Stickoxidausstoßes von Diesel-Fahrzeugen werden sogenannte SCR-Katalysatoren eingebaut, die mit Harnstofflösung arbeiten. Die Nachrüstsätze müssen vom Kraftfahrtbundesamt genehmigt werden. Die entsprechenden Anforderungen werden vom Verkehrsministerium festgelegt, was nun laut "Bild" geschehen ist.
Der Zeitung zufolge sind bislang beim Kraftfahrtbundesamt aber noch keine vollständigen und entscheidungsreifen Anträge für Pkw-Nachrüstsätze eingegangen. Die Autoindustrie ist jetzt am Zug, die entsprechenden Anlagen zu präsentieren.
"Können keine Garantie übernehmen"
Deutschlands Autobauer stehen den Nachrüstungen aber höchst skeptisch gegenüber. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie warnte jetzt, Besitzer älterer Diesel könnten bei technischen Problemen nach einer Nachrüstung nicht mit Unterstützung der deutschen Hersteller rechnen.
"Wir können keine Garantie für ein Fahrzeug übernehmen, in das nachträglich Abgasreinigungssysteme Dritter eingebaut wurden", sagte Verbandspräsident Bernhard Mattes der Zeitung "Die Welt". "Wenn ein Kunde sein Fahrzeug umbauen lässt, dann tragen er und der Nachrüster auch die Verantwortung für mögliche Folgeschäden."
Die Autoindustrie halte Nachrüstungen weiterhin nicht für zweckmäßig, betonte Mattes: "Auch deshalb haben wir immer betont, dass eine rasche Bestandserneuerung der beste Weg ist: Die Luftqualität steigt, der Kunde hat ein neues Auto oder einen jungen Gebrauchten."
Quelle: n-tv.de
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