Die deutsche Konjunktur wird Experten zufolge 2019 etwas an Dynamik verlieren. Sollte sich an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nichts grundlegend ändern, werde die Wirtschaft im kommenden Jahr nur noch um 1,5 Prozent wachsen, sagen Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage voraus. Internationale Unsicherheiten trübten die Aussichten auch im kommenden Jahr ein. Vor allem die von den USA ausgehenden Handelsstreitigkeiten mit China, die Haushaltsplanungen Italiens und der bevorstehende Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union würden die Stimmung dämpfen.
"Für die Industrie ist das ein Cocktail, der schwer verdaulich ist", sagt DZ-Bank-Volkswirt Michael Holstein. Da komme im Moment alles zusammen. Eine Rezession sei aber nicht in Sicht, sagt etwa Gregor Eder von der Allianz. Der Aufschwung bestehe schon seit ein paar Jahren. Man befinde sich in einer reiferen Phase, da seien Dynamikverluste nicht außergewöhnlich. Der private Konsum werde auch 2019 eine Stütze sein, glauben die Volkswirte.
National dürfte nach Monaten der Hängepartie bei der Regierungsbildung 2018 den Experten zufolge das Risiko eines Scheiterns der Großen Koalition etwas abgenommen haben. Dazu trage vor allem die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Parteivorsitzenden bei. Für den Arbeitsmarkt sei für 2019 keine Trendwende in Sicht, sagt Volkswirt Holstein. Er geht auf Jahressicht von etwa 100.000 Menschen weniger ohne Job aus. Das sei immer noch eine gute Zahl.
Stimmung verschlechtert sich
Die anderen Ökonomen sind optimistischer: Sie rechnen mit einem durchschnittlichen Rückgang von 140.000 bis 170.000 Arbeitslosen für das Jahr 2019. In diesem Jahr ist die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr einer Hochrechnung zufolge um rund 200.000 gesunken.
Die Unternehmen würden sich in ihrer Beschäftigungspolitik mit Blick auf den Fachkräftemangel nicht mehr so von konjunkturellen Aufs und Abs leiten lassen, erklären die Experten. Das Ifo-Geschäftsklima ist jedoch im Dezember zum vierten Mal in Folge gesunken. Die Stimmung in so manchen Chefetagen hat sich damit weiter verschlechtert.
Auf dem Arbeitsmarkt dürfte das Jahr 2018 den Experten zufolge aber versöhnlich enden. Sie rechnen für Dezember saisonbedingt mit einer leichten Zunahme der Arbeitslosenzahlen um rund 27.000 auf 2,2 Millionen. Das wären etwa 172.000 weniger Jobsuchende als vor einem Jahr. Vor allem in Außenberufen wie im Bau oder in der Landwirtschaft dürfte die winterliche Witterung zum vorübergehenden Jobabbau führen.
Quelle: n-tv.de
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