Mädchen hatten keine Chance zu entkommen

  05 Januar 2019    Gelesen: 716
Mädchen hatten keine Chance zu entkommen

Fünf Mädchen feiern einen Geburtstag in einem Escape-Room. Dann bricht ein Feuer aus. Der Raum wird zur tödlichen Falle. Wie konnte es zu der Tragödie kommen?

Nach der tödlichen Brand-Tragödie bei einem sogenannten Escape-Game in Polen wird nun nach der Ursache geforscht. Darüber hinaus sollen bereits am Samstag die Brandschutzmaßnahmen in allen Escape-Räumen in Polen überprüft werden, kündigte der polnische Innenminister Joachim Brudzinski an. Im nordpolnischen Koszalin (Köslin) waren am späten Freitagnachmittag fünf 15-jährige Mädchen bei einem Feuer ums Leben gekommen, die den Geburtstag eines der Teenager gefeiert hatten. Ein 26-jähriger Mann wurde zudem mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht.

In einem "Escape-Room" muss eine Gruppe unter Zeitdruck bestimmte Rätsel und Aufgaben lösen, um aus dem Raum "entkommen" zu können. Das Spiel erfreut sich in den letzten Jahren in vielen Ländern steigender Beliebtheit. In Polen müssen die Betreiber von "Escape-Rooms" bislang keine besonderen Genehmigungen der Feuerwehr einholen.

Am Freitag machten die Behörden noch keine näheren Angaben zu dem Vorfall. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr brach der Brand in einem Nebenraum aus. Einer der Feuerwehrmänner vor Ort sagte der Zeitung "Gazeta Wyborcza", dass die Flammen schon in allen Räumen des Erdgeschosses gewütet hätten, als die Feuerwehr angekommen sei. Das Feuer habe also allem Anschein nach den Opfern den Fluchtweg abgeschnitten. Ausgelöst wurde der Brand nach Angaben der Zeitung wahrscheinlich durch die Explosion einer Gasflasche. Die Pressesprecherin der Koszaliner Polizei betonte jedoch, dass man noch nichts zu den Ursachen des Brandes sagen könne.

Polens Präsident Andrzej Duda drückte auf Twitter den Familien der Opfer sein Beileid aus: "Eine verheerende Tragödie in Koszalin. Fünf fröhliche Mädchen wurden aus dem Leben gerissen", schrieb er. Den Familien der Opfer sagte Innenminister Brudzinski von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unbürokratische Hilfe zu. Koszalin liegt rund 160 Kilometer westlich von Danzig (Gdansk) in der Woiwodschaft Westpommern. Der Bürgermeister der Stadt, Piotr Jedlinski, erklärte den Sonntag zu einem Trauertag.

Quelle: n-tv.de


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