MH17-Abschuss: Moskau nennt Bedingung für trilaterales Treffen

  11 Januar 2019    Gelesen: 1210
  MH17-Abschuss: Moskau nennt Bedingung für trilaterales Treffen

Das erste trilaterale Treffen zwischen Russland, Australien und den Niederlanden im Fall des Absturzes der malaysischen Boeing MH-17 in der Ostukraine im Jahr 2014 kann laut der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in den nächsten Monaten stattfinden, wenn Amsterdam und Canberra auf Ultimaten gegenüber Moskau verzichten.

Zuvor hatte der Chef des niederländischen Außenministeriums, Stef Blok, erklärt, dass sich die Behörden des Landes im Zusammenhang mit dem Absturz der malaysischen Boeing in der Ukraine an ein internationales Gericht oder eine internationale Organisation wenden könnten. Die Niederlande und Australien hätten zuvor Russland gebeten, sich auf diplomatischem Wege offiziell mit ihnen in Verbindung zu setzen, „um die Verantwortung im Interesse der Gerechtigkeit, der Opfer (der Tragödie) und ihrer Angehörigen zu diskutieren“.

„Der Dialog über die Organisation von Treffen wird fortgesetzt. Der erste Kontakt im trilateralen Format kann in den kommenden Monaten stattfinden, wenn natürlich die niederländische und die australische Seite auf Ultimaten und grundlose politische Anschuldigungen verzichten und sich gleichzeitig auf ein sachliches, professionelles Gespräch über wirklich wichtige Fragen im Zusammenhang mit dem Absturz der Boeing einigen“, so Sacharowa während eines Briefings.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 im damals umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der von Amsterdam nach Kuala Lumpur fliegenden Verkehrsmaschine, darunter 85 Kinder, kamen ums Leben.

In der Region lieferten sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner heftige Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen werfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben. Weil die meisten Opfer Niederländer waren, übernahmen die Niederlande die Leitung der Untersuchung. Doch noch vor Beginn der Ermittlungen hatten viele Kiewer und westliche Politiker die ostukrainischen Volksmilizen schon für den mutmaßlichen Abschuss verantwortlich gemacht und Russland eine Verwicklung vorgeworfen.

Nach Erkenntnissen des internationalen Ermittlungsteams JIT (Niederlande, Australien, Ukraine, Belgien, Malaysia), die seit 2014 die Katastrophe untersuchen, wurde die Maschine mit einer Boden-Luft-Rakete der Baureihe Buk abgeschossen. Die ukrainische Regierung bestritt zunächst, über Raketen dieses Typs zu verfügen.

Das russische Außenministerium erklärte, die Vorwürfe von JIT wegen der angeblichen Beteiligung Russlands am Absturz der malaysischen Boeing seien unbegründet und bedauerlich, und die Untersuchung sei voreingenommen und einseitig.

sputniknews


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