Steht das Motto "Freie Fahrt für freie Bürger" in Deutschland vor dem Aus? Die Debatte um ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen jedenfalls hält weiter an. Nun hat sich auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) für eine solche Maßnahme ausgesprochen. Der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Michael Mertens machte in der "Süddeutschen Zeitung" keine Umwelt-, sondern Sicherheitsgründe geltend: Eine Temporeduzierung auf 130 Stundenkilometer würde nach Einschätzung der Polizei schwere Verkehrsunfälle reduzieren. "Wir könnten Menschenleben retten und schwer Verletzte verhindern."
"Hierzulande fahren einige Leute völlig legal 200 oder auch 250 km/h", führte Mertens aus. "Um es klar zu sagen: Das ist Wahnsinn. Bei diesem Tempo kann in Stresssituationen niemand sein Auto im Griff haben."
Zum Problem würden so auch die großen Tempounterschiede, die jeden Fahrstreifenwechsel gefährlich machten. Ein Tempolimit verhindere zudem Staus, sagte Mertens. Eine gleichmäßige Geschwindigkeit sei die beste Möglichkeit, Straßen optimal auszulasten und Stillstand zu verhindern.
Knappe Mehrheit für Tempolimit
Die Debatte um eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern auf deutschen Autobahnen war unlängst wieder hochgekocht. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU hatte entsprechende Vorschläge der Arbeitsgruppe "Klimaschutz im Verkehr" der Regierungskommission zur Zukunft der Mobilität als "gegen jeden Menschenverstand" kritisiert.
Die Deutschen sind bei dem Thema weiter gespalten. Nach dem aktuellen Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin spricht sich die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) für die Einführung eines Tempolimits von 130 Kilometern pro Stunde auf deutschen Autobahnen aus, 47 Prozent der Bürger sind gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Damit habe sich die Stimmung im Vergleich zum November 2007, als das Thema in der Öffentlichkeit ebenfalls diskutiert worden sei, nicht geändert, hieß es.
Quelle: n-tv.de
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