Chef der deutschen Kommunen beklagt mangelnden Integrationswillen unter Flüchtlingen

  08 Februar 2019    Gelesen: 1073
Chef der deutschen Kommunen beklagt mangelnden Integrationswillen unter Flüchtlingen

Der Präsident des Städte- und Gemeindebundes, Uwe Brandl, hat das Thema Integration in Deutschland als „sehr zwiespältig“ bezeichnet und über mangelnden Integrationswillen unter den Zuwanderern geklagt.

Die Eingliederung der Zuwanderer und Flüchtlinge ist keinesfalls geschafft, meinte Brandl, der seit mehr als 25 Jahren Bürgermeister der niederbayerischen Kleinstadt Abensberg ist, in einem Interview für die „Welt“. Dies sei nämlich eine Daueraufgabe.

„Aber ich sage auch ganz ehrlich: Das Thema Integration ist für mich sehr zwiespältig“, so der CDU-Politiker. Denn funktionierende Integration setzte auch den Willen voraus, aktiv mitzumachen.

„Ich sehe in meiner kleinen Stadt, dass es nur einen verschwindend geringen Prozentsatz echter Integrationswilliger gibt. Der Großteil der Zugewanderten hat an unseren Angeboten kein Interesse.“ So würden Sprachkurse geschwänzt und Auflagen der Behörden nicht eingehalten. 

„Eigentlich müsste man alles daransetzen, um die Menschen sofort in Ausbildung und Arbeit zu bringen. Das wäre die beste Schule, um unser Gesellschaftssystem und unsere Sprache kennenzulernen.“

Denn nach jetzigem Stand werde ein Großteil der Zuwanderer „auf Dauer in den sozialen Netzen bleiben.“

Um diese Tendenz zu bekämpfen, schlug der Politiker eine „sofortige Spracherziehung vom ersten Tag des Hierseins“ vor. Eine Bleibeperspektive solle dabei keine Rolle spielen. Viele blieben ja ohnehin in Deutschland.

„Solange sich die aktuelle Rechtslage nicht ändert, wozu es eine Zwei-Drittel-Mehrheit bräuchte, kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Rückführungsquoten deutlich steigen.“

Zweitens sei eine „deutlich intensivere Beteiligung der Wirtschaft“ gefragt. „Sie müssen sich viel stärker einbringen, wenn es um die Vermittlung von Fähigkeiten und die Integration in unsere Arbeitswelt geht.“

Es müsse das gemeinsame Ziel sein, eine deutlich höhere Integrationsquote zu erreichen als heute. Industrie und Handwerk müssen sich laut Brandl darum bemühen, herauszufinden, wer mit seinen Qualifikationen wohin passe oder wie schnell nachqualifiziert werden könne.

sputniknews


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