Ukraine bittet Nato um Hilfe im Schwarzen Meer

  14 Februar 2019    Gelesen: 979
Ukraine bittet Nato um Hilfe im Schwarzen Meer

Die Ukraine hat laut dem ukrainischen Nato-Botschafter Wadim Pristajko der Allianz vorgeschlagen, ein Sonderhilfepaket für die Seestreitkräfte des Landes zusammenzustellen. Dies berichtet die Zeitung „Ewropejskaja Prawda“.

Kiew schlug demnach der Nato vor, ein Sonderhilfepaket für die ukrainische Marine zusammenzustellen, um zu „sehen, welche Bedürfnisse und Hilfemöglichkeiten es gibt“, so die Zeitung.

Pristajko teilte mit, dass die offizielle Anfrage von Kiew über die Unterstützung im Schwarzen Meerkurz vor dem Treffen der Verteidigungsminister am 13. und 14. Februar bereits an die Nato gerichtet worden sei.

„Die Anfrage enthält unter anderem die Bitte um finanzielle, politische und demonstrative (also die Präsenz im Schwarzen Meer) Unterstützung sowie um Organisation gemeinsamer Übungen“, wird der Diplomat von der Zeitung zitiert.

Am Donnerstag soll demnach der ukrainische Verteidigungsminister, Stepan Poltorak, den Kollegen aus der Nato erklären, „wofür die Unterstützung, Mittel und Bemühungen der Mitglieder ausgegeben werden“.

Pristajko sagte dabei, dass Kiew um Hilfe „bei der Entwicklung der Infrastruktur der Seestreitkräfte, Stützpunkte, des Schiffsbestandes und der Anti-Schiffsmittel“ bitte. Auch andere Staaten wolle die Ukraine, „um Aufklärung, Radare und Informationsaustausch“ bitten.

Ende 2018 hatte Nato-Chef Jens Stoltenberg erklärt, dass die Allianz als Antwort auf den Vorfall in der Straße von Kertsch die sichere Kommunikationsausrüstung der Ukraine übergeben werde.

Die russische Küstenwache hatte am 25. November drei ukrainische Schiffe aufgebracht und die 24-köpfige Besatzung, darunter mindestens zwei Geheimdienstler, festgesetzt. Die Schiffe, die Waffen an Bord hatten, wurden 50 Kilometer abseits der gewöhnlichen Durchfahrts-Route der Krim-Brücke und nur 20 Kilometer von der russischen Küste entfernt gestoppt.

Nach Darstellung der russischen Seite hatten die Ukrainer die Durchfahrt nicht vorschriftsgemäß im Voraus angemeldet, gefährlich manövriert und die Befehle des Grenzschutzes ignoriert.

Die ukrainische Regierung bestreitet die Version der russischen Seite und wirft Moskau „Aggression“ vor. Als Reaktion ließ der ukrainische Staatschef, Petro Poroschenko, in der Ukraine ein 30-tägiges Kriegsrecht verhängen und bat außerdem die Nato sowie explizit Deutschland, Kriegsschiffe ins Asowsche Meer zu entsenden. Aus Berlin erhielt er jedoch eine Absage: Angela Merkel rief die Ukraine auf, „klug zu sein“.

sputniknews


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