Seehofer begrüßt Maßnahmen des Chemnitzer FC im Neonazi-Skandal

  12 März 2019    Gelesen: 470
Seehofer begrüßt Maßnahmen des Chemnitzer FC im Neonazi-Skandal

Bundesinnenminister Seehofer hat das Vorgehen der Fußball-Funktionäre nach dem Chemnitzer Neonazi-Skandal gelobt.

Er halte es für richtig und absolut notwendig, dass die Verantwortlichen beim Chemnitzer FC und beim Nordostdeutschen Fußball-Verband die erforderlichen Konsequenzen ziehen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Sport solle eine integrierende Wirkung haben und Menschen miteinander verbinden. Es dürfe keinen Raum für Rechtsextremismus und Rassismus geben. Ähnlich äußerte sich Sachsens Ministerpräsident Kretschmer. Es sei absolut notwendig gewesen, dass der Verein die Konsequenzen gezogen habe, führte der CDU-Politiker aus. 

Der Deutsche Fußballbund distanzierte sich von den Vorkommnissen in Chemnitz. Rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen sowie menschenverachtenden Verhaltensweisen trete man entschieden entgegen, hieß es. 

Der Regionalligist hatte seinen Anhängern am Wochenende die Möglichkeit eingeräumt, im Stadion um einen verstorbenen Fan zu trauern. Der Mann galt als Mitbegründer einer früheren Organisation mit Namen „HooNaRa“ ("Hooligans, Nazis, Rassisten").

Inzwischen wurde ein Sportgericht mit Ermittlungen beauftragt. Gestern trennte sich der Chemnitzer FC von der Fanbeauftragten und SPD-Stadträtin Schellenberger, die auf ihrer Facebook-Seite offiziell kondoliert hatte. Neben ihr wurden ein Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung und der Stadionsprecher freigestellt. Geschäftsführer Uhlig war bereits am Sonntag zurückgetreten. 

Der CFC stellte außerdem Strafanzeige gegen unbekannt. Hooligans hätten mit Ausschreitungen gedroht für den Fall, dass die Trauerbekundungen unterbunden worden wären. 

Zunächst hatte der Verein die Trauerbekundungen noch verteidigt. „Die Ermöglichung der gemeinsamen Trauer stellt keine Würdigung des Lebensinhalts des Verstorbenen dar“, hieß es und es sei „ein Gebot der Mitmenschlichkeit“, die Gelegenheit zur Trauer zu geben. Auch die Stadt und Sponsoren hatten den Verein kritisiert, der sich derzeit unter Insolvenzverwaltung befindet. Mit der Sparkasse zieht sich bereits ein wichtiger Geldgeber zum Ende der Saison zurück. Die Entscheidung war schon vor den Vorfällen gefallen. Das Unternehmen fühle sich in seiner Entscheidung nun aber bestätigt, hieß es.

 

deutschlandfunk


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