Attentäter schickte "Manifest" an Ardern

  17 März 2019    Gelesen: 810
  Attentäter schickte "Manifest" an Ardern

Am frühen Freitagnachmittag beginnt Brenton Tarrant, in Christchurch Menschen zu erschießen. Neun Minuten vorher sendet er sein 74-seitiges "Manifest" an 30 E-Mail-Adressen. Unter den Empfängern ist auch Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern.

Der mutmaßliche Attentäter von Christchurch hat sein rechtsextremes "Manifest" kurz vor den Anschlägen auch an Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern geschickt. Die Regierungschefin bestätigte, dass eine Mail des Mannes neun Minuten vor Beginn der Angriffe an eine ihrer E-Mail-Adressen gegangen sei. "Ich war eine von mehr als 30 Empfängern des Manifests, das per E-Mail versendet wurde", sagte die Regierungschefin vor Journalisten.

Das Dokument sei zwei Minuten nach Erhalt an die Sicherheitsbehörden weitergeleitet worden. Es seien aber keine Tatorte oder ähnliche Hinweise genannt worden, mit denen die Anschläge noch hätten verhindert werden können.

Ardern kündigte an, dass die ersten Leichname von insgesamt 50 Todesopfern noch am Sonntag an die Familien übergeben würden, so dass mit den Beerdigungen begonnen werden könne. Bis am Mittwoch sollten dann alle Leichen freigegeben werden. Inzwischen gibt es eine provisorische Liste mit den Namen der Opfer. Nach neuseeländischen Medienberichten reicht deren Alter von zwei bis 77 Jahren. Vermutet wird, dass alle Todesopfer Muslime sind und aus Einwandererfamilien stammen.

Inzwischen geht die Polizei davon aus, dass es sich bei dem festgenommenen Mann, einem 28 Jahre alten Australier, um einen Einzeltäter handelt. Ardern widersprach Spekulationen, wonach der Mann möglicherweise nicht in Neuseeland, sondern in seiner Heimat Australien vor Gericht gestellt werden soll. Die Premierministerin sagte: "Er wird sich vor dem neuseeländischen Justizsystem für seinen terroristischen Angriff zu verantworten haben."

Quelle: n-tv.de


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