Der CDU-Politiker warne in einem Schreiben an die EU-Kommission vor Engpässen auch in Deutschland “spätestens ab Mitte April”, wie das “Handelsblatt” am Donnerstag unter Berufung auf Spahns Brief berichtete. Hintergrund sei, dass zahlreiche Implantate, Herzschrittmacher oder Produkte für Bluttests nach dem Brexit eine neue Zulassung benötigten. Ohne eine Verständigung auf praktikable Verfahrensweisen würden Zehntausende Medizinprodukte auf dem europäischen Markt nicht mehr zur Verfügung stehen, so Spahn laut der Zeitung. Der Minister habe die Kommission und die anderen Mitgliedstaaten aufgefordert, sich auf einen gemeinsamen Krisenplan zu verständigen.
Ein harter Brexit - also ohne Vereinbarung über die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU - wird ein immer größeres Schreckensszenario nicht zuletzt in der Wirtschaft. Die Britische Handelskammer (BCC) warf den Politikern des Landes in ungewöhnlich scharfen Worten vor, die Unternehmen im Stich gelassen zu haben. “Wir sind frustriert, wir sind wütend”, erklärte der BCC-Vorsitzende Adam Marshall. Die Abgeordneten dürften nicht länger einer Illusion nachjagen und müssten endlich Entscheidungen treffen. Ein ungeordneter EU-Austritt wäre eine “ungeheuerliche Pflichtverletzung”.
Auch die britische Autoindustrie schlägt nach einem Produktionsrückgang um 15,3 Prozent auf rund 123.000 Fahrzeuge Alarm. Die Zahlen vom Februar sollten ein Weckruf für all diejenigen sein, die immer noch glaubten, die Branche könne einen “No-Deal-Brexit” überleben ohne ernsthaft Schaden zu nehmen, erklärt Verbandschef Mike Hawes. Es ist bereits der neunte Monat in Folge mit einem Rückgang.
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