Nach ursprünglicher Planung hätte Großbritannien heute aus der Europäischen Union austreten sollen. Abgestimmt wurde heute nur über den eigentlichen Austrittsvertrag, nicht über die ergänzende Politische Erklärung, in der die Grundlinien einer künftigen Beziehung zur EU festgelegt sind. Die Labour-Partei kritisierte dies; dadurch müssten die Abgeordneten blind entscheiden. Der Gesamt-Vertrag war bereits zwei Mal im Parlament abgelehnt worden.
Premierministerin May bezeichnete die Auswirkungen der Entscheidung als schwerwiegend. Es müsse nun ein anderer Weg gefunden werden. Sie wolle sich aber weiterhin für einen geordneten EU-Austritt einsetzen. May hatte ihren Rücktritt für den Fall angeboten, dass das Parlament zustimmt.
Labour-Chef Corbyn fordert Neuwahlen
In Folge der Parlamentsentscheidung droht nun ein Brexit ohne Abkommen am 12. April. Die EU-Kommission erklärte, sie halte dieses Szenario für wahrscheinlich und wolle entsprechende Vorbereitungen treffen. EU-Ratspräsident Tusk setzte einen EU-Sondergipfel für den 10. April an. Alternativ zum harten Brexit könnte der Austritt um einen längeren Zeitraum verschoben werden. In diesem Fall müssten die Briten aber an der Europawahl Ende Mai teilnehmen.
Der Vorsitzende der britischen Labour-Partei, Corbyn, forderte May zum Rücktritt auf und brachte Neuwahlen ins Gespräch. Wenn sich das Parlament nicht für einen Weg nach vorne entscheiden könne, sei diese die einzige Option.
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