Mehrere Menschen sind bei einer Gedenkveranstaltung für den erschossenen US-Rapper Nipsey Hussle in Los Angeles verletzt worden. Wie der Sender CBS meldete, versammelten sich am Montagabend Hunderte Fans zu einer Mahnwache auf dem Parkplatz, wo der Musiker starb.
Plötzlich sei in der Menge Panik ausgebrochen, weil Gerüchte über eine Schießerei die Runde gemacht hätten, sagte ein Augenzeuge der "Los Angeles Times". Mehrere Menschen seien niedergetrampelt worden.
Schüsse seien aber nicht gefallen, sagte Polizeisprecher Josh Rubenstein laut der Zeitung. Rund ein Dutzend Menschen seien vor Ort behandelt und einer ins Krankenhaus gebracht worden, schrieb Los Angeles' Polizeichef Michel Moore auf Twitter unter Berufung auf einen vorläufigen Bericht der Feuerwehr. Er sprach von Chaos. Viele der Opfer seien wegen verstauchter Knöchel verarztet worden.
Auch die Feuerwehr teilte mit, Hinweise auf Schusswunden gebe es nicht. Um die Menge auseinanderzutreiben und die Lage zu beruhigen, war die Polizei mit zahlreichen Kräften im Einsatz.
Nipsey Hussle, dessen bürgerlicher Name Ermias Asghedom lautete, war am Sonntag vor seinem Modeladen im Süden von Los Angeles erschossen worden. Der Täter entkam laut Polizei in einem Wagen. Die Ermittler identifizierten am Montag einen 29-Jährigen als Verdächtigen. Er ist weiter flüchtig.
Hussle stammte aus einer von Bandenkriminalität geprägten Gegend in Los Angeles. Später sprach er offen über seine Erfahrungen in der berüchtigten Crips-Gang: "Wir hatten mit Tod zu tun, mit Mord", sagte er 2018 der "Los Angeles Times". "Es war wie das Leben in einem Kriegsgebiet, wo die Menschen in den Häuserblocks sterben und jeder ein wenig abgestumpft ist", berichtete er.
Seine Musiker-Karriere startete Hussle in der Untergrund-Hip-Hop-Szene. Lange Zeit war er kommerziell wenig erfolgreich, seine Kollegen aber schätzten schon früh seine Mixtapes. Hip-Hop-Mogul Jay-Z kaufte ihm 100 davon für jeweils 100 Dollar ab.
spiegel
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