Google feiert Hedwig Kohn

  05 April 2019    Gelesen: 1016
Google feiert Hedwig Kohn

Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es nur drei Frauen in Deutschland, die an Universitäten Physik unterrichteten - eine davon war Hedwig Kohn. Heute erinnert Google an die Ausnahme-Wissenschaftlerin.

Wer an diesem Freitag die Startseite von Google in Deutschland, den USA, Kanada, Australien und zahlreichen weiteren Ländern aufruft, der entdeckt eine Zeichnung der Hamburger Künstlerin Carolin Löbbert: Sie hat pünktlich zum 5. April die deutsche Physikerin Hedwig Kohn in ihrem Labor gezeichnet - an diesem Tag im Jahr 1887 wurde die Wissenschaftlerin geboren.

Kohn wuchs in Breslau auf, ihre Familie war jüdisch. Sie studierte Physik und promovierte im Jahr 1913, ihre Arbeit trug den Titel "Über das Wesen der Emission der in Flammen leuchtenden Metalldämpfe". Anschließend arbeitete Kohn am Physikalischen Institut der Universität Breslau. Sie war eine von drei Frauen im Land, die vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges an deutschen Universitäten Physik unterrichteten.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 mussten jüdische Wissenschaftler die Universitäten allerdings verlassen. Kohn wurde die Lehrerlaubnis entzogen. Sie wanderte zunächst in die Schweiz und 1940 in die USA aus. Dort forschte und lehrte sie, bis sie weit über 70 Jahre alt war.

Kohn starb am 26. November 1964 in Durham im US-Bundesstaat North Carolina.

Im Laufe ihrer Karriere habe Kohn mehr als 20 Publikationen veröffentlicht und ein Patent angemeldet, heißt es im Begleittext zum Google Doodle. Und: "Herzlichen Glückwunsch zum 132. Geburtstag, Hedwig Kohn!"

spiegel


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