41-jährige Frau in der Wasserturm-Anlage vergewaltigt

  19 Januar 2016    Gelesen: 799
41-jährige Frau in der Wasserturm-Anlage vergewaltigt
Es ist mitten im Herzen unserer Stadt, auf der Vorzeigeanlage rund um Mannheims Wahrzeichen geschehen: Eine 41-jährige Frau ist am Sonntagabend am Wasserturm Opfer einer Vergewaltigung geworden. "Sie stand nach der Tat so stark unter Schock, dass sie erst gestern Morgen Anzeige erstattete", berichtet Polizeisprecher Norbert Schätzle.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei war die Frau zwischen 20 und 20.30 Uhr in der Wasserturm-Anlage spazieren, als sie ein bislang Unbekannter plötzlich in einen Laubengang drängte, auf eine Parkbank stieß, mit einem Messer bedrohte und anschließend vergewaltigte. Geschockt durch das Erlebte, schaffte es das Opfer erst gestern Morgen, zur Polizei zu gehen.

Den Vergewaltiger beschrieb die Frau wie folgt: Er war 20 bis 30 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, schlank, hatte dunkle Augen, dunkle, etwas wellige Haare und war unrasiert. Er trug dunkle Jeans, eine dünne, schwarze Jacke mit hellen Streifen über die gesamte Ärmellänge sowie schwarze Sportschuhe mit grauen, reflektierenden Streifen. Der Täter stammt vermutlich aus dem nordafrikanischen, arabischen, eventuell auch aus dem türkischen Raum. Er sprach laut Opfer gebrochen Deutsch, war alkoholisiert und roch ungepflegt.

Das Dezernat für Sexualdelikte des Kriminalkommissariats Mannheim hat die Ermittlungen aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Tat hielten sich im Bereich des Wasserturms offenbar mehrere Passanten auf, die möglicherweise die Tat bemerkt, sie jedoch nicht als Vergewaltigung eingeschätzt haben. Diese wichtigen Zeugen bittet die Polizei dringend, sich mit dem Kriminalkommissariat Mannheim in Verbindung zu setzen.

Solch eine Tat, an einem Sonntagabend um 20 Uhr und nicht etwa zu nachtschlafender Zeit, mitten in Mannheim? Das verunsichert auch viele Facebook-Nutzer. "Mein Gott, ist das furchtbar", postet eine Nutzerin: "Ich gehe da oft spazieren." 20.30 Uhr sei ja auch nicht wirklich spät: "Aber das kann man sich als Frau jetzt wohl nicht mehr trauen."

Tatzeit und Ort empfinden auch die Polizeiermittler als ungewöhnlich. "Eine Vergewaltigung im öffentlichen Raum? Das ist seit Gabriele Z. im Jahre 2013 nicht mehr passiert", versichert Polizeisprecher Schätzle.

Die Polizei hat bereits in den vergangenen Tagen immer wieder über
Sexualdelikte berichtet. Am Dienstag ist eine Frau auf einem Supermarkt-Parkplatz in der Koblenzer Straße in Käfertal sexuell belästigt worden. Die Frau wollte nach Angaben der Polizei gegen 15 Uhr auf dem Parkplatz des Discounters Einkäufe in den Kofferraum ihres Pkw einladen. Dabei habe sich ihr von hinten ein Mann genähert und ihr in den Schritt gegriffen.
Eine 32-Jährige wurde am selben Tag von zwei Männern in N 7,9 in einen Hauseingang gedrängt. Sie zückte ein Messer und schlug die Täter in die Flucht.

Am Freitagabend wurde eine 55-Jährige im Stadtteil Waldhof Opfer eines sexuellen Übergriffs. Die Frau war gegen 20 Uhr auf dem Nachhauseweg, als sie von einem Unbekannten in die Hubenstraße gedrängt wurde. Dort wurde sie nach Angaben der Polizei an eine Hauswand gepresst, unsittlich begrapscht und mit der Faust in den Unterleib geschlagen. Dem Opfer gelang es schließlich, in ein nahegelegenes Lokal zu flüchten.
Eine "Häufung an Sexualdelikten" möchte Polizeisprecher Schätzle zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigen: "Vor allem nicht an Straftaten. Wir müssen in jedem Einzelfall erst herausarbeiten, ob eine Beleidigung, Nötigung oder gar Körperverletzung vorliegt. Eine Vergewaltigung ist natürlich das schwerste Sexualdelikt."

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