Das Flüchtlingshilfswerk UNCHR habe in den vergangenen Monaten Zugang zu etlichen Lagern in dem nordafrikanischen Land bekommen, sagte Grandi am Montag vor einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin. Aber die neuen Kämpfe drohten, die Fortschritte wieder zunichtezumachen. “Wir sind besonders besorgt über die Situation in Libyen”, sagte Grandi. Die Kämpfe machten es dem UNHCR sehr schwer, seine Aufgaben zu erfüllen. Auch das Auswärtige Amt verwies auf die sich angesichts der Kampfhandlungen verschlechternde Lage. Immer mehr Menschen flöhen innerhalb Libyens vor den Kämpfen, die Arbeit von Hilfsorganisationen sei eingeschränkt.
Merkel sagte, dass sie am Montag mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi über die Lage in Libyen gesprochen habe. Dort rücken Truppen des im Osten des Landes herrschenden Generals Chalifa Haftar auf die Hauptstadt Tripolis vor, in der die international anerkannten libysche Regierung sitzt. Regierungsloyale Einheiten haben den Vormarsch vorerst gestoppt. Haftar wird vor allem von Ägypten, Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien unterstützt.
Libyen ist eines der zentralen Transitländer für afrikanische Migranten, die nach Europa wollen. Viele Tausende leben unter sehr schlechten Bedingungen in Lagern, die teilweise unter Kontrolle einzelner Milizen stehen. Immer wieder gibt es Berichte über Folterungen und Zwangsarbeit. Das UNHCR bemüht sich seit Jahren, Zugang zu diesen Lagern zu bekommen.
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