Regierung entschuldigt sich für Tausende Zwangssterilisationen

  24 April 2019    Gelesen: 664
Regierung entschuldigt sich für Tausende Zwangssterilisationen

Jahrzehntelang konnten in Japan Menschen mit Behinderungen zwangssterilisiert werden. Erst jetzt sollen die Opfer entschädigt werden.

Geschätzt 25.000 Menschen wurden ab 1948 in Japan im Rahmen eines staatlichen Programms sterilisiert - mehr als 16.000 von ihnen gegen ihren Willen.

Jetzt hat sich die japanische Regierung für dieses Vorgehen gegen Menschen mit Behinderungen entschuldigt. Das Parlament brachte ein Gesetz zur Wiedergutmachung auf den Weg, das unter anderem ein Schmerzensgeld von umgerechnet rund 25.500 Euro pro Betroffenem vorsieht.

Das Gesetz, dass die Zwangssterilisierung von Behinderten in Japan erlaubte, war von 1948 bis 1996 in Kraft. Es ermöglichte die Sterilisation von Menschen mit geistigen Behinderungen oder Erbkrankheiten. Auch gewaltsame Abtreibungen waren zugelassen.

Erst kürzlich waren etwa 20 Betroffene gegen die Menschenrechtsverletzung, der auch Kinder zum Opfer fielen, vor Gericht gegangen. Ein erstes Urteil wird im Mai erwartet. Opferanwälte bezeichneten die einmalige Kompensationszahlung als unzureichend.

spiegel


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