Ins falsche Land abgeschoben: Bundesregierung holt „Afghanen“ zurück

  28 April 2019    Gelesen: 645
  Ins falsche Land abgeschoben: Bundesregierung holt „Afghanen“ zurück

Im Februar ist ein abgelehnter Asylbewerber aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben worden. Das Problem war nur, dass er gar nicht aus Afghanistan stammte. Die Bundesregierung musste den Mann wieder nach Deutschland zurückholen.

Der Mann hatte zuvor keine vollständigen Angaben zu seiner Herkunft gemacht und kommt offenbar aus dem Iran und nicht aus Afghanistan, teilt die „Bild am Sonntag“ (BamS) mit.

Die Zahl der ausreisepflichtigen Afghanen habe im ersten Quartal 2019 mit über 19.100 einen neuen Höchststand erreicht.

Von den 32 am vergangenen Mittwoch per Flugzeug von Düsseldorf nach Kabul abgeschobenen Personen saßen 14 zuvor in Haftanstalten, so das Blatt. Auf dem Rückweg habe die Polizei dann einen im Februar Abgeschobenen wieder mit nach Deutschland nehmen müssen.

Florian Hahn, Vize-CSU-Generalsekretär, sagte gegenüber der BamS: „Es ist den Bürgern nicht mehr zu vermitteln, wenn wir ausreisepflichtige abgelehnte Asylbewerber nicht oder nur in geringer Zahl nach Afghanistan abschieben. Die Länder müssen endlich ihre Abschiebezahlen erhöhen.“

Zuvor war berichtet worden, dass die meisten abgelehnten Asylbewerber in Deutschland wegen fehlender Dokumente eine Duldung erhalten würden. Im Februar verfügte in Deutschland die Mehrheit der Ausreisepflichtigen über eine Duldung, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Grünen-Abgeordneten Filiz Polat hervorgeht.

Ende Februar seien in der Bundesrepublik etwa 240 000 Migranten ausreisepflichtig gewesen. Die Behörden erteilten jedoch 184 013 von ihnen eine Duldung.

sputniknews


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