“Ernüchternde“ Erkenntnisse in Frankfurt

  21 Januar 2016    Gelesen: 985
“Ernüchternde“ Erkenntnisse in Frankfurt
Ein Rekordverlust ist nicht schönzureden - das weiß auch Deutsche-Bank-Chef Cryan. In einer Botschaft an die Mitarbeiter nennt er die schlechten Zahlen des Hauses "ernüchternd". Der unter ihm begonnene Umbau werde die Bank aber effizienter und stärker machen.
Die blaue Bank tiefrot - mit der Ankündigung eines Milliardenverlustes hat Deutsche-Bank-Chef John Cryan am späten Mittwoch Mitarbeiter und Analysten überrascht. Auf 6,7 Milliarden Euro beläuft sich nach vorläufigen Berechnungen das Minus für 2015. So schlecht hatte die Bank nicht einmal auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 abgeschnitten.

Entsprechend bewertete Cryan das Ergebnis in einer Botschaft an die Beschäftigten. Der Verlust sei "ernüchternd", räumte er ein und bezeichnete die Zahlen als Folge der neuen Strategie des Hauses.

Die Verfehlungen der Vergangenheit

Der Bank machen vor allem Rechtsstreitigkeiten zu schaffen. Die Rückstellungen für solche und andere Skandale belaufen sich nun im Gesamtjahr auf 5,2 Milliarden Euro - allein im Schlussquartal war noch einmal eine gute Milliarde dazugekommen. Zudem drücken die Probleme im Privatkundengeschäft und beim Investmentbanking auf das Ergebnis.

Cryan hatte der Bank im vergangenen Jahr eine einschneidende und teure Schrumpfkur verordnet. Dazu gehört der Abbau von netto 9000 Stellen im Konzern. Auch das wirkt sich auf die Bilanz aus. Cryan zeigte sich dennoch überzeugt, dass sich die durch diese Schritte zu einer "starken, effizienten und gut geführten Institution" entwickeln werde.

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