„Wir beginnen heute die dritte Runde der Verhandlungen, die wir entsprechend der Entscheidung unserer Staatschefs über die Beschleunigung des Dialoges zum Friedensvertrag auf der Grundlage der gemeinsamen Deklaration der UdSSR und Japans aus dem Jahr 1956 führen“, sagte Lawrow zu Beginn seiner Verhandlungen mit dem japanischen Amtskollegen Taro Kono in Moskau.
Lawrow verwies darauf, dass in den vorangegangenen Gesprächsrunden im Januar und im Februar sowie bei Konsultationen der stellvertretenden Außenminister die grundsätzlichen Herangehensweisen der beiden Seiten dargelegt und die historischen und rechtlichen Aspekte eingehend erörtert wurden.
Er hoffe, dass die Verhandlungen es den Seiten ermöglicht hätten, sich klar darüber zu werden, worin diese noch recht gravierenden Differenzen zwischen ihren Positionen bestünden, und zu verstehen, wo es Reserven und Möglichkeiten „für eine Annäherung unserer Herangehensweisen“ gebe, so Lawrow.
Wie Japans Außenminister Taro Kono zu Lawrow sagte, möchte er den Abschluss eines Friedensvertrags erörtern sowie darüber sprechen, wie die bilateralen Beziehungen auf ein neues Niveau zu heben seien.
„Nach unserem Treffen im Februar in München haben wir uns weiter darum bemüht, die japanisch-russischen Beziehungen voranzubringen. Ich möchte heute mit Ihnen, Herr Lawrow, eingehend sprechen und die Territorialfrage beilegen, den Friedensvertrag schließen und die bilateralen Beziehungen in einem breiten Spektrum von Richtungen entwickeln und damit die japanisch-russischen Richtungen auf einem neuen Niveau aufbauen“, so Kono.
„Eine echte Partnerschaft zwischen Japan und Russland wird nicht nur zur Stabilisierung und zum Gedeihen der Asiatisch-Pazifischen Region beitragen, sondern auch den strategischen Interessen von Moskau und Tokio entsprechen“, betonte Kono.
Die Beziehungen zwischen Russland und Japan sind seit Jahrzehnten durch das Fehlen eines Friedensvertrages getrübt. Japan beansprucht die südlichsten Inseln des Kurilen-Archipels – Kunaschir, Schikotan, Iturup und Chabomai – und fordert deren Rückgabe als Bedingung für den Abschluss des Friedensvertrages.
Moskau verweist darauf, dass die Südkurilen im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges in den Staatsbestand der Sowjetunion (Rechtsvorgängerstaat Russlands) aufgenommen wurden und die völkerrechtlich verankerte russische Souveränität über diese Territorien nicht anzuzweifeln ist.
sputniknews
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